Sizilien-Urlaub: Das dürft ihr auf keinen Fall verpassen!

Wer auf Sizilien Urlaub macht, merkt sofort, dass die Mittelmeerinsel auf eine lange, bewegte Geschichte zurückblicken kann. Europäische, arabische und afrikanische Kulturen hinterließen hier in Form von beeindruckenden Tempeln, Palästen, Kirchen und Straßen ihre Spuren. Hinzu kommen wunderschöne Naturlandschaften mit Orangen- und Zitronenplantagen, feinsandige Strände, kulinarische Genüsse und natürlich der höchste aktive Vulkan Europas. Klingt paradiesisch, oder? Wir jedenfalls haben Sizilien in den Osterferien lieben gelernt und möchten unsere Neuentdeckung hier mit euch teilen. Seid ihr dabei?

Sizilien entdecken: Sehenswürdigkeiten, Highlights & Geheimtipps

Nachdem wir euch vor ein paar Tagen bereits einen ersten Einblick in unseren Sizilien-Urlaub mit vielen Tipps zur Anreise, zu Unterkünften und der sizilianischen Küche gegeben haben, soll es nun um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf Sizilien und natürlich unsere Highlights gehen.

Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, sind wir unheimlich neugierig. Im Urlaub nur am Pool liegen, kommt für uns nicht in Frage. Mein Anspruch ist es, die jeweilige Urlaubsregion in all ihren Facetten zu entdecken. Neben der Kultur und Geschichte sind dabei natürlich auch die Landschaft und die ortstypische Kochkunst für uns spannend.

Selbstverständlich lässt sich Sizilien auch anders entdecken. So könnt ihr z.B. auf Sizilien Badeurlaub bzw. Strandurlaub machen. Doch dann würde euch viel entgehen. Aber seht selbst:

Sizilien: 8 Orte, die ihr auf keinen Fall verpassen dürft

Wer auf Sizilien Urlaub macht, kann unheimlich viel erleben. Langeweile kommt hier garantiert nicht auf! Nehmt euch auf jeden Fall zwei, besser drei Wochen Zeit, um Sizilien zu entdecken.

Oder hebt euch, so wie wir, einige Sizilien-Highlights für einen zweiten Urlaub auf Sizilien auf. Denn tatsächlich haben wir in den elf Tagen, die wir auf Sizilien Urlaub gemacht haben, trotz straffem Programm keinesfalls alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten.

Wie bereits erwähnt, ist die Nebensaison für einen Sizilien-Urlaub gut geeignet. Anders als in der Hauptsaison sind die Sizilien-Sehenswürdigkeiten dann nicht völlig überlaufen und die Besichtigungen sind deutlich entspannter.

Sizilien – Sehenswürdigkeiten im Osten der Insel

1. Taormina – Zipfel des Paradies

Taormina gehört zu den schönsten Orten auf Sizilien und damit (leider) auch zu den meistbesuchten. Das Besondere an Taormina ist definitiv die exponierte Lage auf einer Felsenterrasse, von der man einen spektakulären Blick auf das etwa 200 m unter einem liegende Meer hat. Auch die verkehrsberuhigte, mittelalterliche Altstadt mit ihren zahlreichen hübsch hergerichteten Gassen und Geschäften ist absolut sehenswert.

Doch der Hauptgrund, weshalb man nach Taormina kommt, ist das antike Amphitheater, das nicht nur gut erhalten ist, sondern bei guter Sicht auch einen Panoramablick auf den majestätischen Ätna bietet. Tipp: Leiht euch für die Besichtigung des römischen Theaters einen Audioguide. Besonders der Audioguide für Kinder ist ansprechend gestaltet und hält viele interessante Informationen zum Wahrzeichen Taorminas bereit.

Wer nach so viel Kultur eine Pause braucht, findet in der Villa Comunale, dem historischen Stadtpark, Ruhe. Alternativ könnt ihr die Seilbahn hinunter zur Isola Bella nehmen. Die „Insel“ ist durch eine Sandbank mit einem schmalen Kieselstrand verbunden. Hier kann man entspannt den Abend ausklingen lassen.

2. Siracusa – wunderschöne Altstadt

Auch in Siracusa findet ihr ein antikes Theater bzw. sogar einen ganzen archäologischen Park. Solltet ihr euch zwischen dem Theater in Taormina und dem in Siracusa entscheiden müssen, würde ich mich klar für das Theater in Taormina aussprechen. Durch (Um-)Bauarbeiten war das griechische Theater, zumindest bei unserem Besuch, in Siracusa nur eingeschränkt sichtbar. Zudem waren weder der Audioguide noch die Beschilderungen ansprechend gestaltet, so dass der Besuch eher anstrengend war.

Eure Kräfte und Zeit solltet ihr euch lieber für die Altstadt von Siracusa aufheben. Diese liegt auf der Insel Ortigia, die über zwei Brücken mit dem Festland verbunden ist. Mein Tipp: Parkt euer Auto auf jeden Fall außerhalb der Insel, um keinen Strafzettel zu bekommen, denn Ortigia ist fast komplett ZTL-Zone.

Im Anschluss könnt ihr euch einfach treiben lassen und die engen, verwinkelten Gassen der Altstadt erkunden. Nicht verpassen solltet ihr dabei den täglich stattfindenden Markt (Achtung, nur bis 13:30 Uhr), der vom Apollontempel die Straße hinunter zum Meer führt. Wer mag, kehrt bei den Fratelli Burgio ein und probiert dort die Cannoli oder die anderen italienischen Delikatessen.

Auch die Gegend rund um die Kathedrale, die übrigens aus einem griechischen Tempel hervorging, ist absolut empfehlenswert. Wer seinen Füßen eine Pause gönnen möchte, findet an den zahlreichen, kleinen Stadtstränden Erholung. Alternativ könnt ihr euch auch eine Pizza in der Pizzeria Schiticchio schmecken lassen. Diese liegt unweit des Diana-Brunnens in einer der zahlreichen Altstadtgassen.

3. Sizilien – schöne Strände

Natürlich gibt es auf Sizilien nicht nur Stadtstrände. Einen besonders idyllischen Naturstrand haben wir in der Nähe von Noto entdeckt. Der Spiaggia della Pizzuta ist zu Fuß über einen kurzen Wanderweg erreichbar. Der Weg führt durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet mit zahlreichen Wildblumen am Wegesrand.

In der Nebensaison hatten wir die feinsandige Bucht mit flachem Wassereinstieg ganz für uns allein. Baden gehen dann aber nur die ganz Harten, denn die Wassertemperatur beträgt Mitte März gerade mal 15 Grad.

Die Lavendelkinder stört das erfahrungsgemäß wenig, was sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Ein wenig kann ich sie sogar verstehen, denn das glasklare Wasser ist wirklich verlockend.

Sizilien – Highlights im Süden der Insel

4. Marzamemi – idyllisches Fischerdorf

Beschaulich geht es in Marzamemi zu. In der Nebensaison wirkt das malerische Fischerdorf, das ganz im Süd-Osten der Insel liegt, noch etwas verschlafen; Den besonderen Zauber kann man beim Betreten der quadratischen Piazza dennoch sofort spüren.

Der Platz ist Treffpunkt für Jung und Alt. Neben einigen kleinen Geschäften gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés, die zum Verweilen einladen. Hier könnt ihr frischen Fisch und Meeresfrüchte essen oder ein kühles Getränk in der Sonne genießen.

Im Anschluss lohnt sich ein Bummel durch die engen Gassen vorbei an den traditionellen Fischerhäuschen, die z.T. wirklich hübsch hergerichtet wurden. Auch den Strand solltet ihr nicht verpassen.

5. Barockstädte – Noto, Ragusa & Módica

Im Süden von Sizilien findet ihr die Barockstädte Noto, Módica und Ragusa. Durch das Erdbeben von 1693 in großen Teilen zerstört, wurden die Städte kurz darauf im spätbarocken Stil wieder aufgebaut. Statt verwinkelter, enger, mittelalterlicher Gassen findet ihr in den Städten seitdem viele prunkvolle, schachbrettartig angeordnete Straßen, aufwändig gestaltete Fassaden, große Freitreppen sowie prächtige Kirchen und Paläste.

Mehr ist hier definitiv mehr! Ob euch das gefällt, müsst ihr selbst entscheiden. Beeindruckend sind die honigfarbenen Barockfassaden allemal; Besonders, wenn sie in der Abendsonne zartrosa schimmern.

Wie bereits im vorangegangenen Artikel erwähnt, lohnt sich Módica aber auch wegen der Schokolade, die hier nach einem Rezept der Azteken traditionell hergestellt wird. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann z.B. in der Antica Dolceria Bonajuto eine Führung buchen. Ebenfalls aus kulinarischer Sicht empfehlenswert ist die Osteria Ricotta & Co. Das Restaurant findet ihr in der Unterstadt von Módica, direkt am Corso Umberto I. Hier gibt es hausgemachte Ricotta, leckere Pasta und freundliches Personal.

Anders als viele andere Städte sind Módica und Ragusa nicht selbsterklärend bzw. die Orientierung gestaltet sich ein wenig komplizierter. Während es in Módica eine Ober- und eine Unterstadt gibt, wurde Ragusa in Folge des Erdbebens in zwei Hälften geteilt. Inzwischen wurden die durch eine tiefe Schlucht getrennten Teile Ragusa Ibla und Ragusa Superiore mithilfe von drei Brücken wieder verbunden. Sehenswert ist in Ragusa m.E. vor allem Ragusa Ibla. In der Altstadt, die durch Commissario Montalbano eine gewisse Berühmtheit erlangte, findet ihr den imposanten Dom sowie einen hübschen Stadtpark.

6. Valle dei Templi – 2500 Jahre alte, imposante Tempel

Ein Must-See auf Sizilien ist definitiv das Tal der Tempel in Agrigent. Der archäologische Park, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, befindet sich unterhalb der modernen Stadt auf einem Plateau. Auf einem über 900 ha großen Gelände könnt ihr hier die Überreste des 582 v. Chr. gegründeten Akragas, die ehemals zweitwichtigste griechische Polis auf Sizilien, besichtigen und in die bewegte Geschichte der Stadt eintauchen.

Aufgrund der Größe der archäologischen Stätte solltet ihr mindestens einen halben Tag für die Besichtigung einplanen und euch verzaubern lassen, denn die zahlreichen, ungewöhnlich gut erhaltenen Tempel im dorischen Stil sowie die weiteren Ausgrabungen sind wirklich imposant und wunderschön anzusehen.

Zudem ist der archäologische Park nicht nur weitläufig, sondern auch ansprechend angelegt. Plant also unbedingt ein Picknick ein. Anders als in Taormina lohnt sich ein Audioguide im Tal der Tempel nur bedingt. Der Audioguide ist sehr trocken gestaltet und geht sehr in die Tiefe, statt einen Überblick zu geben. Zudem sind die Ausgrabungen schlecht beschildert, was sehr schade ist.

Tipp: Je nach Lage eurer Unterkunft könnt ihr euch auch die Ausgrabungen von Selinunte oder Segesta ansehen.

Sizilien – Sehenswürdigkeiten im Norden der Insel

7. Palermo – Hauptstadt Sizilien

Palermo ist eine Stadt voller Kontraste. Mal laut und dreckig, dann wieder ganz ruhig und elegant. Es braucht definitiv einige Augenblicke, bis man sich an den Verkehr und das scheinbar herrschende Chaos in Palermo gewöhnt hat. Lässt man sich auf die Stadt ein, kann man sie genießen.

Wie fast überall auf Sizilien stößt man in Palermo auf zahlreiche, vielfältige historische Überbleibsel. Besonders beeindruckend fanden wir die Kathedrale. Im Inneren relativ schlicht ist sie von Außen reich verziert und wirklich wunderschön anzusehen. Nur wenige Schritte weiter liegt der Palazzo dei Normanni mit der Capella Palentina, in der die normannische mit der arabischen Baukunst verschmilzt.

Die dortige byzantische Mosaikkunst ist wirklich sehenswert. Wer den hohen Eintrittspreis scheut, dem empfehlen wir den Besuch der normannischen Kuppelkirche Chiesa della Martorana. Für einen Eintrittspreis von 2€ könnt ihr euch dort von den goldenen Mosaiken verzaubern lassen.

Typisch Palermo ist definitiv auch der Ballarò-Markt. Hier werden nicht nur Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch angeboten; Es wird auch gekocht und auf kleinen Tellern direkt zum Verkauf angeboten. Leider ist der Markt (inzwischen) ziemlich touristisch. An jedem Stand wird man als Tourist direkt auf Deutsch oder Englisch angesprochen, was die Atmosphäre m.E. ziemlich killt.

8. Dom von Monreale – byzantinische Mosaike

Wer von der byzantinischen Mosaikkunst in Palermo fasziniert war, darf Monreale auf keinen Fall verpassen. In dem imposanten Dom, den ihr übrigens kostenlos besichtigen könnt, findet ihr an den Innenwänden große, über 800 Jahre alte, farbenprächtige Mosaike, die Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament erzählen. Die goldgrundigen Mosaike sind nicht nur wunderschön anzusehen, sie beeindrucken auch in ihrer Filigranität, Detailliertheit und ihrer Masse.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Besichtigung des angrenzenden Klosters bzw. dessen Kreuzgangs. Der Eingang hierzu liegt, etwas versteckt, an der Piazza Guglielmo II. Auch hier wurden die reich dekorierten Säulen mit filigranen Mosaiken verziert. Hinweis: Für die Besichtigung des Kreuzgangs fällt ein Eintrittspreis an.

Diese Ausflugsziele auf Sizilien hätten wir uns sparen können

Nachdem wir euch nun unsere Sizilien-Highlights vorgestellt haben, wollen wir euch unsere Enttäuschungen natürlich nicht vorenthalten. Nachdem wir das Tal der Tempel besichtigt hatten, haben wir noch einen Abstecher zur Scala dei Turchi gemacht, die ebenfalls als Sizilien-Must-See gehypt werden. Was uns nicht bewusst war, die Kreidefelsen dürfen bereits seit einigen Jahren nicht mehr betreten werden. Sie sind großräumig abgesperrt und verlieren damit m.E. ihren Reiz.

Auch das Naturreservat Lo Zingaro ganz im Nord-Westen der Insel konnte und nur bedingt catchen, wobei wir zugeben müssen, dass wir dort nicht wandern waren. Der Strand von San Vito de Loto ist mit seinem karibisch-blauen, flachen, steinfreien Wasser sowie dem feinen Sand zwar absolut familienfreundlich; Umdrehen sollte man sich, wenn man am Strand sitzt, allerdings nicht, denn dieser liegt direkt an einer Straße. Zudem ist der Strand recht schmal und im Sommer aufgrund der Lage direkt in der Stadt sicherlich schnell überlaufen.

Auch das unheimlich beliebte Cefalù konnte uns nicht richtig überzeugen, was vielleicht auch ein wenig dem Wetter geschuldet war. Tatsächlich fand ich den Stadtstrand wenig einladend und die engen Altstadtgassen, trotz Nebensaison, sehr auf die Bedürfnisse von Touristen ausgelegt. Wer dennoch den Weg nach Cefalù findet, sollte unbedingt bei Pasta e Pasti essen gehen. Hier bekommt ihr leckere Pasta sowie andere sizilianische Gerichte zu wirklich fairen Preisen.

Wir hoffen, wir konnten euch mit diesem Artikel die Sizilien-Sehenswürdigkeiten bzw. unsere Sizilien-Must-Sees ein wenig näher bringen und euch Lust auf Sizilien machen. Wie bereits oben erwähnt, ist bereits ein zweiter Artikel über unseren Sizilien-Urlaub entstanden. Dort geht es vor allem um die Anreise, Unterkünfte, Mietwagen sowie die sizilianische Küche. Wir freuen uns, wenn ihr dort ebenfalls vorbeiguckt.