unterwegs mit Kindern

Mama, ich kann nicht mehr – Unterwegs mit Kindern

Ihr kennt das sicherlich: Ihr würdet unheimlich gerne mal wieder einen langen Spaziergang machen oder eine Stadt besichtigen, aber eure Kinder sehen das anders. Spätestens nach fünf Metern haben sie keine Lust mehr, legen sich auf den Boden oder bekommen einen Schreianfall. Bei uns jedenfalls zeigen sich weder der Lavendeljunge noch das Lavendelmädchen besonders kooperativ, wie wir in der letzten Woche während unseres Hollandurlaubs mal wieder feststellen mussten. Da wir nicht die ganze Woche im Ferienhaus oder auf dem Spielplatz verbringen wollten, mussten wir Überzeugungsarbeit leisten. Wie wir es letztendlich doch geschafft haben, die Kinder zum Laufen zu motivieren, verraten wir euch gerne.

Die Möglichkeiten, Kindern zum Laufen zu animieren, sind vielfältig. Nicht bei jedem Kind funktioniert jeder Tipp gleich gut und auch für uns Eltern ist nicht jeder Ratschlag gleich gut geeignet. Generell gilt aber: Nur, wenn wir bei Spaziergängen, Stadtbesichtigungen oder Wanderungen auch auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen, können sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen die Ausflüge genießen.

Unterwegs mit Kindern: Wie animiere ich mein Kind zum Laufen? – Unsere Motivationstipps

1. Einfache Spiele lenken ab

Sachen suchen

Was beim Lavendeljungen sehr gut funktioniert, sind Spiele, bei denen es gilt, Sachen zu suchen. Das kann beispielsweise das klassische „Ich sehe was, was du nicht siehst“ sein oder auch die Suche von bestimmten Gegenständen. Dazu sucht man sich einen Gegenstand in weiterer Ferne oder denkt sich einen Gegenstand aus, von dem man vermutet, dass man ihn bald sieht und lasst ihn vom Kind suchen. Das Gleiche funktioniert natürlich auch mit Farben: „Ich suche etwas rotes, blaues, grünes, …“. Dass man dabei weiterläuft, merkt das Kind gar nicht.

Sachen zählen

Eine Erweiterung oder auch Alternative des „Sachen-suchen-Spiels“ ist das „Sachen-zählen-Spiel“. Dabei legt man einen Gegenstand (z.B. Fahrräder, Pilze, Parkbänke, …), der gesucht und gezählt werden muss, fest. Nachdem man die vorab vereinbarte Anzahl an Gegenständen gefunden hat, ist man selbst an der Reihe und darf den Gegenstand bestimmen, der gesucht werden muss.

Laufwettbewerbe

Worauf der Lavendeljunge immer sehr gut anspringt, sind kleine Laufwettbewerbe. Diese funktionieren besonders gut bei Spaziergängen und Wanderungen. Ich sage dann beispielsweise: „Lauf zur nächsten Laterne, zum nächsten Baum oder zur nächsten Bank.“ Sobald das Ziel erreicht ist, sucht man sich das nächste Ziel aus.

Schätze verstecken

Ist man als gesamte Familie unterwegs, kann ein Elternteil ein Stückchen vorlaufen und auf dem Weg kleine Schätze verstecken. Das können beispielsweise Murmeln, besondere Steine oder auch ein Gummibärchentütchen sein.

Weitere Spielideen für Wanderungen und Spaziergänge

Je nach Kraft und Geduld bieten sich auch Spiele wie „Engelchen flieg“ oder „Komm in meine Arme“ an. Das Problem ist, dass es den Kindern oft nicht reicht, das Spiel drei oder fünf Mal zu spielen… Außerdem kann man natürlich Reime erfinden, Lieder singen und „Ich packe meinen Koffer“ spielen.

2. Pausen vom Laufen machen

Dass ständiges Laufen anstrengend ist, können wir gut nachvollziehen. Daher bei Stadtbesichtigungen und Spaziergängen immer Pausen einplanen. Die Pause muss natürlich nicht zwangläufig auf einer Parkbank oder in einem Restaurant stattfinden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Pause oder einem Picknick auf einem Baumstamm oder auf einer Burgmauer? Ist man mit Kindern unterwegs, empfiehlt es sich, immer etwas zum Trinken und Essen dabei zu haben. Man weiß nie, wann der Hunger oder der Durst kommen.

3. Anreize zum Laufen schaffen

Die Pausen, die ihr macht, müssen nicht zwangsläufig zum Ausruhen genutzt werden. Lasst euren Kindern auch Zeit zum Entdecken. Liegt ein Spielplatz, ein Spielzeugladen, ein Bach oder ein Lernpfad auf dem Weg, haltet spontan an. Außerdem haben wir für die Kinder oft auch etwas zum Naschen in der Tasche. Gummibärchen oder Smarties setzen oft spontan Energie frei. Vor allem dann, wenn es die Süßigkeiten nur dann gibt, wenn ein bestimmtes Ziel (z.B. das nächste Straßenschild) erreicht wurde. Außerdem hilft es manchmal, ein Eis am Zielort zu versprechen.

4. Hilfsmittel mitnehmen

Da man vor allem von kleineren Kindern nicht erwarten kann, dass sie die gleiche Strecke wie wir Erwachsenen zurücklegen können, bietet es sich an, einen Buggy oder einen Fahrradanhänger für schlappe Kinder(-beine) mitzunehmen. Damit sich die Kinder im Wagen nicht langweilen, ist es ratsam, einen kleinen Koffer mit Spielsachen und Büchern dabei zu haben. Außerdem kann eine warme Decke im Winter nicht schaden. Größere Kinder können auf Spaziergänge auch ihren Roller, ihr Fahrrad oder ihren Traktor mitnehmen und nebenher fahren. Als Erwachsenem sollte einem bloß klar sein, dass man ggf. die Fahrzeuge nach Hause tragen darf.

5. Flexibel bleiben

Auch wenn man eigentlich ganz andere Vorstellungen hatte, sollte man lernen, flexibel zu bleiben. Eine Stadt mit Kindern zu entdecken oder mit Kindern spazieren oder wandern zu gehen, ist eben etwas völlig anderes. Das sollte einem, auch wenn es schwer fällt, immer bewusst sein.

Laufen eure Kinder auch so ungern? Welche Motivationstricks habt ihr, wenn ihr unterwegs mit Kindern seid? Wie bringt ihr eure Kinder zum Laufen?

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Anika

Hier schreibt Anika. Ich bin 40 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Zusammen mit dem Lavendelpapa, dem Lavendeljungen (12 Jahre) und dem Lavendelmädchen (9 Jahre) wohne ich im wunderschönen Lüneburg. Von hier aus unternehmen wir viele kleine und große Reisen in die nähere Umgebung und in die weite Welt. Ich bin Liebhaberin des Lebens, des Reisens, guten Essens und schöner Dinge. Reisen, backen, basteln und fotografieren sind meine Leidenschaft. Mit dem Bloggen habe ich 2010 begonnen, als ich an meiner Doktorarbeit schrieb und einen Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit suchte. Eigentlich bin ich Pädagogin und Literaturwissenschaftlerin, was sich auch in den Blogthemen widerspiegelt. Seit 2016 blogge ich hauptberuflich.

4 Gedanken zu „Mama, ich kann nicht mehr – Unterwegs mit Kindern“

  1. so oft stehen wir genau vor diesem Problem. Und auf einmal fangen wir an zu singen, zu tanzen, Stöcke zu suchen und irgendwie kommt man ganz langsam vorwärts, aber immerhin es geht wweiter, nicht wahr?
    Danke für deine tollen Tipps, die werde ich mir zu Herzen nehmen.

    Liebe Grüße Alina

  2. Liebe Anika,
    danke für die Ideen.
    Die ein oder andere Idee haben wr auch schon mal ausprobiert.
    Es ist wirklich so einfach die Kinder zum Laufen zu motivieren und wenn man sie nicht gerade tragen möchte, macht de Not oft erfinderisch 😉
    Grüße Marie

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