Anzeige In unserem Bücherregal steht ein neues Kinderbuch. Und ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wer sich darüber mehr freut: Die Lavendelkinder oder ich? Wenn ich mich am Abend zum Vorlesen mit den Lavendelkindern ins Bett kuschele, genieße ich den Moment. Oft bin ich genauso gespannt wie die Lavendelkinder, wie die Geschichten weitergehen und lasse mich von ihnen gerne überreden, noch ein Kapitel mehr vorzulesen. Gerade haben wir Familie Flickenteppich von Stefanie Taschinski zu Ende gelesen. Das erste Buch einer neuen Kinderbuch-Reihe ist vor einigen Wochen im Oetinger Verlag erschienen.
Familie Flickenteppich: Eine zauberhafte Kinderbuch-Reihe
Stefanie Taschinski erzählt darin die Geschichte der achtjährigen Emma, die mit ihren beiden Geschwistern und ihrem Papa in die Nummer 11 einzieht.
Mit dem Umzug schlägt die Familie ein „ganz neues Kapitel“ auf. Mama Engl hat die Familie verlassen. Sie ist mit ihrem neuen Freund auf großer Australien-Tournee. Papa Engl versucht Vollzeitjob im eigenen Restaurant und drei Kinder unter einen Hut zu bekommen. Unmöglich!
Doch zum Glück gibt es im roten Backsteinhaus mit den weißen Fenstern noch fünf andere Wohnungen. Schnell freunden sich Emma und ihr Bruder Ben mit den Zwillingen Aylin und Tarek an, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter auf der gleichen Etage wohnen.
Doch nicht mit jedem Nachbarn verstehen sie sich sofort. Die unfreundlichen Erbsenzähler aus dem Erdgeschoss zum Beispiel, die alles ganz genau nehmen. Und dann gibt es da noch den geheimnisvollen Grafen aus dem Erdgeschoss, der schon vor Jahren ausgezogen sein soll. Doch wieso sehen die Kinder plötzlich einen Schatten hinter der Gardine? Klar, dass sie das Geheimnis lüften wollen.
Eine kindgerechte, warmherzige und moderne Familiengeschichte
„Familie Flickenteppich – Wir ziehen ein“ ist eine kindgerechte, warmherzige und moderne Familiengeschichte. Jeder Bewohner in Hausnummer 11 ist einzigartig und auf seine Art liebenswert. Es gibt die alte, etwas einsame Frau Becker, das lesbische Pärchen Doris und Stella, die alleinerziehende, depressive Mutter Selda, den überforderten, alleinerziehenden Papa Engl, das ältere, strenge Ehepaar Neumann mit ihrem Enkelsohn Freddy und den unsichtbaren Nachbarn.
Jeder Bewohner hat mit seinen eigenen kleinen und großen Alltagssorgen zu kämpfen. Passend zur heutigen Zeit werden in dem Buch unterschiedliche Familienentwürfe dargestellt, ohne sie zu bewerten. Tenor des Buchs ist „zusammen sind wir stark“.
Wie ein kunterbunter Flickenteppich
Im Laufe der Geschichte wachsen die Nachbarn dank der Kinder zu einer kunterbunten Familie, Familie Flickenteppich, zusammen. So wird aus der alten Frau Becker einfach Oma Becker und Emmas Papa wird zum Papa für alle Kinder im Haus.
Die Geschichte ist gefühlvoll und aus der Sicht der achtjährigen Emma geschrieben. Im Buch wird, sehr lebensnah, vom Alltag der Kinder erzählt. Spannung und ein Hauch von Abenteuer bekommt die Geschichte durch den unsichtbaren Nachbarn, der mehr als geheimnisvoll ist. Die unterschiedlichen, liebenswerten Charaktere, die im Buch aufeinander stoßen, machen die Geschichte unterhaltsam und authentisch.
„Familie Flickenteppich – Wir ziehen ein.“ ist ein Buch über Freundschaft, Familie, Zusammenhalt und Toleranz. Familie Flickenteppich eignet sich gut zum Vorlesen. Zum Selberlesen würde ich es für geübte Leser ab acht Jahren empfehlen. Die niedlichen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl tragen zum Lesespaß bei.
WOW- was für eine spannende Konstellation, das klingt ja sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Gern würde ich das Buch mit meinem Schulanfänger erst gemeinsam lesen und später vorlesen lassen.
Danke für den tollen Buchtipp und die liebe Chance.
Ich kann mich erinnern, das mein 8.Lebensjahr das Schönste war. Es war so unbeschwert, noch nicht ganz so ernst- vieles war neu und musste erkundet werden. Jetzt mit 40 blicke ich auf meine Kinder. Zwei von Ihnen müssen erst 8 Jahre alt werden um diese zeit auch zu erleben. Vielen Dank für so schöne Literatur.