Innenausbau Bautagebuch

Bautagebuch: Innenausbau – Tipps von und für Bauherren

Als wir 2019 in das Abenteuer Haussanierung bzw. Hausbau starteten, wussten wir nicht, was uns erwartet. Die Idee, den gekauften 60er-Jahre-Bungalow zu sanieren, stellte sich als nicht wirtschaftlich heraus. Nach einer langen Planungsphase entschieden wir uns letztendlich für einen Bungalow-Abriss und somit für einen Neubau. Durch einige Umwege sollte unser Traum von einem Schwedenhaus doch noch wahr werden. Zusammen mit einem Architekten planten ein Holzhaus, das in Holzständerbauweise gebaut werden sollten. Da wir nach der ganzen Sanierungsaufregung den Stress reduzieren und kein Risiko mehr eingehen wollten, sollte das Schwedenhaus als Fertighaus gebaut werden. Die Idee: Ein schlüsselfertiges Haus, bei dem wir uns um nichts kümmern müssen. Doch spätestens bei der Haus-Bemusterung wurde uns klar, dass die Idee so nicht realisierbar ist.

Fertighaus schlüsselfertig? Nicht wirklich!

Da viele unserer Ideen, sowohl in der Außengestaltung, als auch beim Innenausbau, vom Fertighaus-Anbieter nicht umgesetzt werden konnten, begannen wir gezwungenermaßen viele Gestaltungsbereiche selbst in die Hand zu nehmen. Kompromisse kamen für uns nicht in Frage. Schließlich sollte es unser Traumhaus werden.

Während wir einige Außengestaltungsideen wie z.B. die typischen Fensterumrandungen oder unsere Veranda auf später verschieben konnten, mussten wir beim Thema Innenausbau sofort tätig werden. Obwohl wir es eigentlich nicht wollten, waren wir plötzlich dabei, den Haus-Innenausbau mit zu planen und zu koordinieren. Über unsere Erfahrungen dabei, möchte ich euch gerne berichten. Denn der Innenausbau hält einige Tücken bereit.

Innenausbau: Tipps, Erfahrungen & wichtige Hinweise

Durch unsere Entscheidung für ein Fertighaus wurde der Innenausbau weitestgehend von dem Fertighausanbieter koordiniert und geplant. Im Anschluss an den Haus-Stelltermin sollte der Innenausbau innerhalb von drei bis sechs Monaten durch einen Bautrupp erfolgen. In dieser Zeit war es nicht erlaubt, das externe Handwerker parallel im Haus arbeiten.

Der weitere Innenausbau und damit auch unser Umzug ins neue Haus war für uns dadurch sehr schwer planbar. Wir konnten den externen Handwerkern nur ungefähre Zeitfenster nennen und hoffen, dass beim Innenausbau durch den Fertighaus-Anbieter alles nach Plan läuft. Doch was wäre, wenn der Zeitplan nicht aufgeht, uns die Handwerker abspringen, die Kosten explodieren und/oder wir nicht zum geplanten Zeitpunkt ins neue Haus ziehen können?

Innenausbau planen: Probleme, Herausforderungen und Hilfe

Wer sich, wie wir, entscheidet, bestimmte Arbeiten aus dem Fertighaus-Leistungsumfang herauszunehmen, muss sich im Klaren sein, dass das viele Nerven und auch Zeit kostet. Bei uns waren es letztendlich die kompletten Malerarbeiten, die Türen, der Keller-Estrich sowie ein großer Teil der Bodenbeläge und Sanitärinstallationen.

Das Problem: Wir mussten nicht nur abwarten, bis alle Arbeiten durch den Bautrupp abgeschlossen waren, sondern auch die weiteren Arbeiten in ihrer Reihenfolge koordinieren. Zudem gab es in dieser Zeit z.T. noch Corona-Beschränkungen, die eingehalten werden mussten. Kein leichtes Unterfangen!

Damit keine Probleme entstehen, ist es besonders wichtig, sich vor dem Innenausbau bestmöglich zu informieren. Beispielsweise kann man sich im Vorhinein schon darüber informieren, welche Innenausbau Kosten auf einen zukommen können oder in welcher Reihenfolge der Innenausbau sinnvoll ist.

Außerdem kann es hilfreich sein, alle wichtigen Informationen schriftlich festzuhalten. So kann beispielsweise ein Bautagebuch geführt, Bauprotokolle verfasst oder auch Zeitpläne und Kosten schriftlich festgehalten werden.

Innenausbau: Was Bauherren zum Gelingen beitragen können

Doch zurück zu unseren Innenausbau-Tipps. Wer kein schlüsselfertiges Haus baut bzw. keinen Bauleiter hat, der Innenausbau plant und betreut, sollte sich folgende Ratschläge zu Herzen nehmen.

  1. zuverlässige Partner suchen: Wer den Innenausbau selber planen und organisieren möchte, sollte sich zuverlässige, qualitativ hochwertig und sauber arbeitende Firmen suchen. Nichts ist ätzender, als Arbeiten die gar nicht, schlecht, nicht vollständig oder nicht den Anforderungen entsprechend erledigt wurden. Empfehlungen oder Internet-Bewertungen können, aber müssen nicht hilfreich sein.
  2. klar & offen kommunizieren: Wer mit den beauftragten Firmen bzw. Handwerkern klar und offen kommuniziert, kann Verzögerungen und auch Enttäuschungen oft vermeiden. Für uns war ganz klar, das wir unsere Bedenken und Ängste rund um die Innenausbau-Planung offen ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Gleiches gilt für die persönlichen Anforderungen, d.h. wie etwas umgesetzt werden soll.
  3. Zeitpuffer einplanen: Auch wenn man alles bestmöglich plant, kann es immer zu Verzögerungen kommen. Daher unbedingt Zeitpuffer an kritischen Stellen einplanen sowie im Ernstfall Verzögerungen an andere beteiligte Gewerke melden und den Zeitplan anpassen.
  4. auf der Baustelle präsent sein: Uns war es sehr wichtig, jeden Tag auf der Baustelle präsent zu sein. So konnten wir nicht nur den Baufortschritt kontrollieren, weitere Arbeiten absprechen und bei möglichen Fehlern zeitnah eingreifen, sondern auch den Kontakt mit den Handwerkern pflegen. Eine Wertschätzung in Form von Kaffee, belegten Brötchen und ein paar netten Worten bewegt oft ganz viel.
  5. Mängel dokumentieren: Fehler passieren auf jeder Baustelle. Wichtig ist, dass diese auch behoben werden. Sollten bei einer Baustellen-Begehung Fehler bzw. Mängel auffallen, gilt es, diese nicht nur anzusprechen, sondern auch mit Fotos zu dokumentieren. Das Ziel ist es, teure Mängelbeseitigungskosten oder Folgeschäden zu verhindern. Um auf der sicheren Seite zu sein, haben wir uns entschieden, einen Bausachverständigen hinzuzuziehen.
  6. flexibel sein: Zu guter Letzt gilt es flexibel zu sein. Nicht selten ist ein gewünschtes Material nicht mehr lieferbar oder eine Ideen-Umsetzung trotz guter Planung nicht umsetzbar. Wer auf die Umsetzung besteht, verliert oft viel Zeit und Nerven. Oftmals gibt es eine gute Alternative, die von der ursprünglichen Idee gar nicht so viel entfernt oder sogar besser ist.

Wir hoffen, wir konnten euch mit unseren Bauherren-Erfahrungen helfen und wünschen euch gute Nerven bei eurem Hausbau.

Dir gefällt dieser Beitrag? Teile ihn:

Anika

Hier schreibt Anika. Ich bin 40 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Zusammen mit dem Lavendelpapa, dem Lavendeljungen (12 Jahre) und dem Lavendelmädchen (9 Jahre) wohne ich im wunderschönen Lüneburg. Von hier aus unternehmen wir viele kleine und große Reisen in die nähere Umgebung und in die weite Welt. Ich bin Liebhaberin des Lebens, des Reisens, guten Essens und schöner Dinge. Reisen, backen, basteln und fotografieren sind meine Leidenschaft. Mit dem Bloggen habe ich 2010 begonnen, als ich an meiner Doktorarbeit schrieb und einen Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit suchte. Eigentlich bin ich Pädagogin und Literaturwissenschaftlerin, was sich auch in den Blogthemen widerspiegelt. Seit 2016 blogge ich hauptberuflich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert