Hausbau Grundriss Einfamilienhaus

Hausbau: In 5 Schritten zum perfekten Einfamilienhaus-Grundriss

Wer, wie wir, ein Haus neu baut, muss viele wichtige Entscheidungen treffen. Dazu gehört auch, den perfekten Grundriss für das künftige Traumhaus zu entwickeln. Da die Zimmeraufteilung großen Einfluss auf den späteren Wohnkomfort hat, sollte man sich für die Grundriss-Planung viel Zeit nehmen. Wie aus ersten Ideen der perfekte Grundriss entstehen kann und welche Schritte dazu nötig sind, könnt ihr hier nachlesen.

Bei unserer Grundriss-Planung waren es fünf Schritte, die uns zum perfekten Grundriss führten. Die Erfahrung zeigt, dass die individuellen Bedürfnisse und Vorstellungen bei der Grundriss-Planung immer im Fokus stehen sollten. Schließlich plant man sein zukünftiges Traumhaus.

1. Das Raumprogramm festlegen

Der erste Schritt in der Planung ist, sich Gedanken darüber zu machen, was alles im Haus untergebracht werden soll und welche Räume man somit braucht.

Am Anfang unserer Hausplanung stand noch nicht fest, ob wir mit oder ohne Keller bauen würden. Wir wurden davor gewarnt, dass ein Keller sehr teuer sein würde und der Bau auf Bodenplatte viel günstiger sei. Gleichzeitig wussten wir, dass wir viele Dinge, die wir nur selten brauchen oder die wir aufbewahren möchten, irgendwo lagern müssen. Deshalb haben wir bei den ersten Grundrissvarianten ohne Keller mit einem großen Technik- und Hauswirtschaftsraum sowie zusätzlichen Abstellgelegenheiten wie z.B. einer Speisekammer geplant.

Nach und nach wurde dabei deutlich, dass der Keller für uns die bessere Variante ist: Durch den Wegfall des Technikraumes und der zusätzlichen Abstellräume im „oberirdischen“ Bereich des Hauses wird dieses so viel günstiger, dass der Mehrpreis für den Keller dadurch schon fast wieder reingeholt wird.

Da wir dazu tendieren, mehr als nötig aufzuheben, haben wir uns letztendlich für einen Keller entschieden. Ein Keller bietet wesentlich mehr Fläche als die wenigen Quadratmeter Abstellraum, die wir in der „ohne Keller“-Variante geplant hatten. Hinzu kommt, dass wir ein Grundstück mit Hanglage haben. Ein Keller ist also ohnehin sinnvoll, um den Höhenunterschied des Geländes auszugleichen.

Nach den ersten Überlegungen sah unser Raumprogramm also ungefähr so aus:

  • Wohnzimmer
  • separate Küche
  • nicht zu großes Badezimmer
  • Gäste-WC
  • 2 große Kinderzimmer
  • Eltern-Schlafzimmer
  • 2 Arbeitszimmer
  • Technikraum im Keller
  • Abstellräume/Lagerfläche im Keller
  • zzgl. Eingangsbereich, Flure, Treppe usw.

Sich darüber bewusst zu werden, welche Räume man eigentlich braucht, ist eine wichtige Grundlage für alle weiteren Planungsschritte. Wenn man zu Anfang noch nicht sicher ist, wir groß das Traumhaus werden soll, kann auf der Basis der Raumliste schon einmal ungefähre Raumgrößen zuordnen und diese zusammenaddieren.

2. Haus-Inspirationen sammeln

Unzählige Familien und Paare bauen jedes Jahr. Dementsprechend viele Erfahrungen und erprobte Entwürfe gibt es. Für viele „Planungs-Probleme“ muss man das Rad nicht neu erfinden, sondern kann sich anschauen, wie andere mit den Planungs-Fragestellungen umgegangen sind. Mögliche Anlaufstellen sind z.B.:

  • Kataloge von Fertighausfirmen (z.B. von SchwörerHaus, mit denen wir bauen)
  • Musterhäuser und Musterhauszentren
  • Wohn- und Architektur-Zeitschriften
  • Erfahrungen und Tipps aus dem Bekanntenkreis
  • Internetforen
  • Pinterest

Wenn man sich Hauskataloge anschaut, merkt man relativ schnell, dass die abgebildeten Grundrisse meistens auf die „Standard-Zielgruppe“ optimiert sind. Für uns haben wir z.B. kaum Beispiel-Grundrisse mit zwei kleinen Arbeitszimmern gefunden. Trotzdem konnten wir uns an dem einen oder anderen Mustergrundriss bedienen und einzelne Elemente herausnehmen, bei denen wir dachten „Oh, das ist aber schlau gelöst“ oder „Das ist eine super Idee“.

Wenn ihr eine klare Vorstellung habt, wie euer Haus von außen aussehen soll, kann das auch schon Einfluss auf euren Grundriss haben: Gibt es im Dachgeschoss Dachschrägen? Wo ist Süden, wo liegt die Straße, wo könnte die Haustür sein und wo die Terrasse? Nach und nach entwickelt sich ein Gefühl dafür, was wo sein sollte.

3. Wolken-Skizze für den Grundriss erstellen

Bei unseren ersten Versuchen, einen Grundriss aufzuzeichnen, haben wir versucht, die Wände einzuzeichnen und das Erd- und Dachgeschoss so einzuteilen, dass all unsere gewünschten Räume in den passenden Größen reinpassen. Wie sich herausstellte, ist das aber ziemlich schwierig.

Richtig gut war deshalb der Tipp, erst einmal mit „Wolken“ zu arbeiten. Dazu zeichnet man nur die Umrisse der Grundfläche auf und malt dann keine Räume in das Haus, sondern Kreise oder Ellipsen, die kennzeichnen, wo das Wohnzimmer, die Küche, die Schlafzimmer usw. sein sollen. Auf die Weise muss man sich über die genauen Lagen der Wände und Türen noch keine Gedanken machen. Auch die exakten Größen der Zimmer müssen noch nicht feststehen. Die ungefähren Größenverhältnisse werden aber schon sichtbar. Auch, welche Zimmer nebeneinander liegen und in welche Himmelsrichtung sie jeweils ausgerichtet sind, ist dadurch gut zu erkennen.

So ein Wolken-Plan ist eine gute Diskussionsgrundlage, um Vor- und Nachteile verschiedener Varianten abzuwägen, bis man das sichere Gefühl hat, die richtige Richtung eingeschlagen zu haben.

4. Den Grundriss konkretisieren

Als wir uns über die grundsätzliche Aufteilung ziemlich sicher waren, haben wir begonnen, ähnliche Beispielgrundrisse anhand unserer Ideen zu modifizieren und nach und nach einen konkreten Grundriss festzulegen. Wir fanden es einfacher, das mit Stift und Papier zu machen als mit spezieller Grundriss-Software am PC.

In dieser Phase legten wir dann auch fest, wo die Treppe vom Erdgeschoss ins Dachgeschoss (und an gleicher Stelle darunter auch die Kellertreppe) sein würde und wie die Flure verlaufen, von wo aus die Zimmer zugänglich sein würden. Zudem haben wir uns über die Position der Fenster Gedanken gemacht und ansatzweise eine mögliche Möblierung mit eingeplant. Das ist wichtig, damit z.B. auch in Räumen mit Dachschrägen stets genug Platz für einen Kleiderschrank vorhanden ist, der dabei keine Türen oder Fenster verdecken darf.

Unsere ersten konkreteren Grundriss-Varianten haben wir viel mit Freunden und Verwandten diskutiert und dabei einige hilfreiche Tipps bekommen. Schließlich hat jeder eigene Erfahrungen aus den Wohnungen oder Häusern, in denen man selbst wohnt.

5. Ausarbeitung mit Architekt/in

Zum Glück gibt es für die Gestaltung von Häusern Experten, die man zu Hilfe nehmen kann – oder sogar muss. Da unser Schwörer-Haus frei geplant ist, haben wir von SchwörerHaus einen Architekten in der Region empfohlen bekommen, der mit uns unser Haus geplant, den Bauantrag angefertigt und uns stets sehr gut beraten hat.

Unser Architekt hat uns auf einige Dinge aufmerksam gemacht, die wir nicht bedacht hatten. Damit das Eltern-Schlafzimmer groß genug ist, musste z.B. auch die direkt darunter liegende Küche etwas größer werden und somit die Treppe einige Zentimeter weiter rücken. Unser Architekt hat dabei auch stets darauf geachtet, dass die Außenansichten in sich stimmig sind, indem Fenster symmetrisch angeordnet werden, wo das sinnvoll ist.

Einen guten Architekten zu haben, mit dem man vertrauensvoll zusammenarbeiten kann, ist sehr wertvoll! Wir hatten das Glück, dass wir uns auf einen Festpreis geeinigt haben. So konnten wir so viele Schleifen mit Änderungswünschen ziehen, wie wir eben brauchten. Da wir allerdings schon sehr genau wussten, was wir uns vorstellen, kamen wir relativ schnell dahin, dass wir nur noch Feinheiten modifiziert und verbessert haben.

Unser Grundriss im neuen Haus

Sicherlich seid ihr neugierig, wie unser Grundriss im neuen Haus aussehen wird. Im Erdgeschoss gelangt man direkt hinter der Haustür links zur Treppe ins Dachgeschoss. Rechts geht es ins kleine Gäste-WC mit Dusche, geradeaus ins Wohnzimmer und hinten rechts geht es durch einen kurzen Flur zu den beiden Arbeitszimmern. Die Küche ist normalerweise zum Wohnzimmer offen, kann bei Bedarf aber mit einer Schiebetür geschlossen werden.

Da wir ein Schwedenhaus in eher „klassischer“ Optik bauen wollten, haben wir uns für ein Satteldach entschieden. Im Dachgeschoss haben wir deshalb in den Räumen Dachschrägen. Zum Garten (Süd-West) haben wir eine große Gaube eingeplant, die sich die beiden Kinderzimmer teilen. Wir wollten große Kinderzimmer haben, so dass sie eine ganze Seite des Dachgeschosses einnehmen. Zusätzlich mussten noch das Schlafzimmer und das Badezimmer untergebracht werden. Beides sollte nicht verschwenderisch groß sein.

Nach und nach kamen wir dann darauf, auf der einen Seite das Eltern-Schlafzimmer einzuplanen und auf der anderen, größeren Seite nicht nur das Bad, sondern direkt daneben noch einen kleinen Hauswirtschaftsraum. Die meiste Wäsche fällt bei uns im Badezimmer an. Anstatt sie zur Waschmaschine in den Keller zu tragen, werden wir im neuen Haus eine Öffnung in der Badezimmer-Wand haben. Durch diese können wir die schmutzige Wäsche werfen, so dass sie in einem Wäschekorb direkt neben der Waschmaschine landet. In Zukunft werden wir also nicht mehr Keller Wäsche waschen, sondern im Hauswirtschaftsraum im Obergeschoss.

Nächste Schritte beim Hausbau

Unser Grundriss im neuen Haus steht damit fest. Einige Details können wir noch ändern, bis wir im Herbst zur Ausstattungsberatung fahren und dort die Details final festlegen. Bei den Fenstern ist z.B. die Position schon festgelegt, aber die Höhen der Fenster können wir bei Bedarf noch verändern. Nach der Bemusterung geht dann das Haus in die endgültige Produktionsplanung und in die Fertigung.

Zudem rücken im Herbst die Bagger an und bereiten alles für den Kellerbau vor. Wir freuen uns schon sehr.

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Anika

Hier schreibt Anika. Ich bin 40 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Zusammen mit dem Lavendelpapa, dem Lavendeljungen (12 Jahre) und dem Lavendelmädchen (9 Jahre) wohne ich im wunderschönen Lüneburg. Von hier aus unternehmen wir viele kleine und große Reisen in die nähere Umgebung und in die weite Welt. Ich bin Liebhaberin des Lebens, des Reisens, guten Essens und schöner Dinge. Reisen, backen, basteln und fotografieren sind meine Leidenschaft. Mit dem Bloggen habe ich 2010 begonnen, als ich an meiner Doktorarbeit schrieb und einen Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit suchte. Eigentlich bin ich Pädagogin und Literaturwissenschaftlerin, was sich auch in den Blogthemen widerspiegelt. Seit 2016 blogge ich hauptberuflich.

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