Anzeige Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist eine aufregende Zeit. Mit der Einschulung warten nicht nur neue Freunde und eine neue Lehrerin auf einen. Plötzlich gibt es feste Zeiten, jede Menge Pflichten und neue Regeln, die man einhalten muss. Besonders für Kinder, die keine großen Geschwister haben, ist die Schule eine völlig neue Welt. Im besten Fall bekommt man im letzten Kindergartenjahr bereits einen kleinen Einblick in das zukünftige Schulleben. Was Schule wirklich ist und was Schule eigentlich bedeutet, verstehen aber wahrscheinlich die wenigsten Kinder.
Übergang Kita – Grundschule: Probleme und Erfahrungen
Dem Lavendeljungen ist der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule im letzten Jahr zum Verhängnis geworden. Es war, als würde man ein Kind, das nicht schwimmen kann, ins kalte Wasser schmeißen. Er ist sprichwörtlich untergegangen. Quasi im letzten Moment haben wir ihn aus dem Wasser gezogen und haben ihn nachträglich zurückstellen lassen.
Wenn ich an die knapp zwei Wochen im letzten August zurück denke, bekomme ich noch immer Tränen in den Augen. Nie wieder möchte ich mein Kind so leiden sehen. In der Rückblende war der Lavendeljunge weder gut auf die Schule vorbereitet, noch wurde er gut in der Schule empfangen. Letztendlich kamen viele Faktoren zusammen, die den Schulstart für ihn unglaublich schwer und schlussendlich sogar unmöglich gemacht haben.
Übergang Kindergarten – Grundschule: Tipps für den Schuleintritt
Da ich keinem Kind die gleichen Erfahrungen wünsche, habe ich für euch einige Tipps aufgeschrieben, die den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule erleichtern können. Natürlich sind die Einschulung-Tipps keine Garantie dafür, dass die Kinder mit dem Schuleintritt keine Probleme haben. Sie helfen allerdings den Kindern, mit mehr Selbstbewusstsein in die Situation zu gehen.
Letztendlich ist der Übergang vom Kindergarten in die Schule eine unglaublich wichtige Schnittstelle im Leben eines Kindes. Damit das Kind in der Schule erfolgreich sein kann, muss der Übergang gelingen. Beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule nehmen ErzieherInnen, LehrerInnen, Eltern und natürlich auch das Kind selbst eine wichtige Rolle ein.
Unsere Tipps für den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule beziehen sich auf die Elternrolle, da wir nur auf diese selbst Einfluss nehmen können.
1. Selbstbewusstsein von Kindern stärken
Vor allem fehlendes Selbstbewusstsein ist dem Lavendeljungen bei seiner „ersten Einschulung“ zum Verhängnis geworden. Warum das so war, ist in wenigen Sätzen erklärt: Wenn ein Kind, das ohnehin schüchtern und eher ängstlich ist, alleine in eine große Schule kommt, die nicht nur gerade eine komplette Baustelle ist, sondern in der von den Kindern ab dem ersten Tag verlangt wird, dass sie sich alleine zurechtfinden, kann das eigentlich nur schief gehen. Der Lavendeljunge war von der neuen Situation völlig überfordert.
Er hatte nicht das Glück mit einem Freund in die gleiche Schule, geschweige denn in die gleiche Klasse, zu kommen, der ihm Sicherheit gab. Der Lavendeljunge war ganz und gar auf sich allein gestellt. Ein Zusammenspiel von diversen Faktoren, führten dazu, dass das ohnehin schon geringe Selbstbewusstsein des Lavendeljungen innerhalb weniger Stunden zusammenschrumpfte. Bereits nach dem ersten Schultag stand für den Lavendeljungen, dass er nicht mehr in die Schule gehen will. Tipps zum Selbstbewusstsein stärken findet ihr hier.
2. Selbstständigkeit von Kindern fördern
Ein weiterer Aspekt, der Kinder beim Schuleintritt zum Verhängnis werden kann, ist fehlende Selbstständigkeit. Plötzlich müssen sie sich alleine im Schulgebäude und auf dem Schulhof zurecht finden. Schulkinder sind alleine für ihre Materialien verantwortlich und müssen an ihre Hausaufgaben denken. Sie müssen sich im Sportunterricht alleine umziehen und sich auf sich selbst verlassen können. Daher ist es wichtig, dass die Kinder mit einer gewissen Selbstständigkeit in die Schule kommen. Um das zu erreichen, sollte man bereits rechtzeitig damit beginnen, seinem Kind Aufgaben anzuvertrauen und alleine lösen zu lassen.
3. Durchhaltevermögen und Geduld von Kindern fördern
In der Schule wird von den Kindern nicht nur viel Geduld, sondern auch viel Durchhaltevermögen verlangt. Sich auf eine Sache konzentrieren können und sie zu Ende bringen. Das ist im Schulalltag sehr wichtig. Kinder müssen lernen, dass sie sich mit ihren Bedürfnissen auch zurücknehmen und in Geduld üben müssen. Warten bis man aufgerufen wird, gehört beispielsweise dazu. Ausdauerübungen und das Aushalten von Wartezeiten helfen beim Erreichen dieser Fertigkeit.
4. Kritikfähigkeit von Kindern stärken
Auch in der Grundschule ist leider nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Daher ist es wichtig, dass die Kinder kritikfähig sind und auch mal Misserfolge aushalten können. Man kann nicht immer der Erste, der Schnellste und der Beste sein. Für Kinder ist es ungemein wichtig, dass sie damit umgehen können. Sie sollten in der Lage sein, Misserfolge und Belastungen zu verarbeiten und über eine gewisse Erfolgszuversicht zu verfügen.
5. Kinder mit ihren Sorgen ernst nehmen
Während viele Kinder die Einschulung kaum erwarten können und sich auf den Schulanfang freuen, sind andere Kinder zurückhaltender oder haben sogar Ängste. Als Eltern ist es wichtig, die Sorgen der Kinder ernst zu nehmen und sie auf keinen Fall einfach abzutun. Sprecht mit euren Kindern und versucht, die Ängste und Sorgen auszuräumen.
6. Kinder auf die Einschulung vorbereiten
Je sicherer sich die Kinder bei der Einschulung fühlen, umso wahrscheinlicher ist es, dass der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule gelingt. Vielen Kindern hilft es, wenn sie wissen, was sie in der Schule erwartet. Wie sieht der Klassenraum, die Schule und der Schulhof aus? Wer wird meine Lehrerin? Wer sind meine Mitschüler? Wie ist mein Schulweg? Was erwartet mich in der Schule? Wie ist der Tagesablauf? Welche Aufgaben habe ich?
Wichtig ist, dass ihr eurem Kind keine Angst macht, aber auch keine falschen Erwartungen schürt. Oft kann man die Sorgen und Ängste der Kinder nur erahnen, weshalb viel Einfühlungsvermögen gefragt ist. Evtl. kann es helfen, wenn ihr mit eurem Kind vorbereitend auf die Schule Bücher zum Thema Schule lest.
Buchtipp zur Einschulung und die Zeit des Übergangs
Ein Buch, das ich euch empfehlen kann, ist das „Das verflixte Alfa-Bett. Schultütengeschichten.“ von Sabine Ludwig. Es ist perfekt für die Zeit rund um den Schulanfang.
Das Buch für Schulanfänger ist im Juli im Dressler Verlag erschienen und eignet sich wunderbar als Schultüten-Geschenkidee.
„Gespannt warten alle Kinder auf den ersten Schultag: Die kleine Ida verbringt ihre letzten Tage im Kindergarten, Fanny bastelt mit ihrem Opa eine Geister-Schultüte und Sebastian macht sich Sorgen, dass der Schulteufel seine Süßigkeiten klauen könnte. Bei Zaras Einschulung bringt das verflixte Alfa-Bett um ein Haar alles durcheinander, Jakob lernt seinen Schulweg links- und rechtsherum, und Gloria, das Klassentier, erlebt eine ganz besondere große Pause.“
Aufgeteilt in fünf große Kapitel mit mehreren Unterkapiteln enthält es nachdenkliche, ernste und teilweise amüsante Geschichten zum Übergang vom Kindergarten in die Grundschule.
Die Geschichten stehen zwar inhaltlich größtenteils für sich, behandeln aber zeitlich chronologisch den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. So gibt es Geschichten zu den letzten Tagen im Kindergarten, Geschichte rund um die Vorbereitungen der Einschulung, Geschichten zum Tag der Einschulung, Geschichten über die ersten Schultage sowie Geschichten über den Schulalltag.
Kinder werden ernst genommen
Teilweise begleitet man die Protagonisten der Geschichten über mehrere Unterkapitel. Wieder andere Geschichten im Buch stehen für sich. Das verflixte Alfa-Bett greift die Wünsche, Sorgen und die Ängste der Kinder auf, ohne sie lächerlich zu machen. Viele der oben angesprochenen Themen und Probleme werden in den Schulgeschichten behandelt. Beim Lesen erkennen die Kinder sich und ihren Familienalltag in vielen der Geschichten wieder. Die Geschichten bereiten die Kinder auf die spannende Zeit rund um den Schulanfang vor. Am Ende jeder Geschichte steht eine Lösung, sodass den Kindern die Sorgen genommen werden.
Die Schultütengeschichten eignen sich gut zum Vorlesen. Das Buch enthält ansprechende Illustrationen von Susanne Göhlich. Geeignet ist es für Kinder von fünf bis acht Jahren.
Wie habt ihr den Schuleintritt eurer Kinder erlebt? Was waren bei euch Stolperfallen? Ich bin gespannt auf eure Schuleintritt-Erfahrungen.
3 Gedanken zu „Übergang vom Kindergarten in die Grundschule: Tipps zum Schuleintritt“