Sardinien Urlaub Nordwesten

Sardinien-Urlaub: Tipps für den Nordwesten der Insel

Ihr wollt auf Sardinien Urlaub machen, wisst aber nicht, welche Region am reizvollsten für euch ist? Hier stellen wir euch den Nordwesten von Sardinien mit seinen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten vor. Wir nehmen euch mit nach Alghero, zeigen euch den berühmten Strand von La Pelosa und berichten vom ursprünglichen Sardinien. Außerdem verraten wir euch, welche Restaurants ihr unbedingt besuchen solltet und welche vermeintlichen Highlights ihr euch sparen könnt.

Sardinien: Besonderheiten im Nordwesten der Insel

Nachdem wir bereits eine wundervolle Woche im Nordosten von Sardinien, in der Nähe von San Teodoro, verbracht haben, ziehen wir um nach Alghero. Es ist die Woche vor Ostern, die settimana santa – die heilige Woche, mit ihren zahlreichen Prozessionen. Wir haben eine Wohnung unweit der Altstadt von Alghero gebucht. Von dort erkunden wir den Nordwesten der Insel und genießen die charmante Atmosphäre der schönsten Stadt Sardiniens.

Osterprozessionen Alghero

Leider ist das Wetter in der zweiten Urlaubswoche nicht ganz so perfekt wie in der ersten. Der Himmel ist öfter grau. Ab und zu regnet es sogar. Ungeachtet dessen sind wir viel unterwegs und erleben, wie abwechslungsreich Sardinien ist.

Alghero Wehrtürme

Tatsächlich ist die Landschaft im Nordwesten von Sardinien eine völlig andere. Im ersten Augenblick bin ich, zugegebenermaßen, etwas enttäuscht. Ist sie doch in großen Teilen deutlich unspektakulärer als im Nordosten der Insel.

Alghero Stadtmauer

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch hier Gegenden, die einem mit ihrer Schönheit den Atem rauben. Außerdem sind da sehenswerte Städte wie Alghero, Bosa und Castelsardo, die man im Nordosten der Insel vergeblich sucht, sowie einige kulturelle Highlights.

Sardinien Sehenswürdigkeiten Westen

Sardinien: Sehenswürdigkeiten, Highlights und Flopps im Nordwesten der Insel

Um die Sehenswürdigkeiten im Nordwesten von Sardinien gut erreichen zu können, haben wir uns für eine Unterkunft in Alghero entschieden. Alghero liegt vergleichsweise zentral. Die genannten Ausflugsziele sind alle innerhalb einer guten Stunde erreichbar.

Alghero Altstadt

Alghero

Die Hafenstadt Alghero mit seiner bildschönen Altstadt ist ein Must-See für alle Sardinien-Urlauber. Nicht umsonst ist sie die meistbesuchte Stadt Sardiniens. Der mittelalterliche Stadtkern ist für den Autoverkehr weitestgehend gesperrt, so dass man entspannt durch die engen Gassen der Altstadt schlendern kann.

Alghero Promenade

Mit einem Eis in der Hand geht es dann weiter Richtung Meer. Hier könnt ihr auf der Stadtmauer flanieren, euren Blick über das Meer schweifen lassen, den Straßenmusikern lauschen und die entspannte Atmosphäre genießen.

Alghero Tipps

Wer sich am Abend auf der alten Wehrmauer oder in einem der zahlreichen Restaurants niederlässt, kann einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben. Wenngleich die Altstadt von Alghero nicht besonders groß ist, kann man hier die eine oder andere Stunde verbringen.

Alghero Abendstimmung

Bereits in der Nebensaison war die Stadt, die für die roten Korallen berühmt ist, gut besucht. Wer auf der Suche nach einer leckeren Pizza ist, bekommt diese bei Cajò. Das Restaurant liegt direkt in der Altstadt und bietet in einer gemütlichen Atmosphäre neapolitanische Pizza an.

beste Pizza Sardinien

Etwas außerhalb der Altstadt, aber dennoch gut zu erreichen, sind die Fratelli Bizzarro. Auch hier gibt es leckere neapolitanische und frittierte (!) Pizza zu fairen Preisen.

Capo Caccia

Leider ziemlich verregnet war unser Ausflug zum 168 m hohen Capo Caccia. Dennoch möchte ich euch die Gegend ans Herz legen. Die zerklüftete Steilküste war auch bei Nieselregen unglaublich beeindruckend. Leider mussten wir unsere Wanderung hinauf zur Grotta delle Brocche Rotte abbrechen. Die Steine waren durch den Regen einfach zu rutschig.

Capo Caccia Sardinien

Auch die Neptungrotte haben wir uns gespart, wollten wir sie doch vor allem wegen der Ausblicke auf die Küste besichtigen.

Ausflugsziele rund um Alghero

Nuraghe Palmavera & Nekropole Anghelu Ruju

Wer auf Sardinien Urlaub macht, findet an vielen Orten der Insel Überbleibsel der Nuraghenkultur. Es handelt sich dabei um prähistorische Turmbauten, die zwischen 2200 bis 400 v. Chr. entstanden und heute als Wahrzeichen Sardiniens gelten. Über 7000 Nuraghen sind auf Sardinien noch erhalten.

Nuraghen Sardinien Alghero

Besonders im Westen der Insel befinden sich viele dieser Steintürme, u.a. auch unweit von Alghero. In der Nuraghe Palmavera kann man einen Zentralbau mit zwei Türmen, der mit einer Vormauer versehen ist, besichtigen. Zudem findet man hier die Grundmauern von etwa 50 Rundhütten, die als Dorf außerhalb der Mauern angelegt wurden.

Nuraghenkultur Sardinien

Der Nuraghen-Komplex Palmavera ist zwar nicht der bedeutendste auf Sardinien; Aufgrund seiner Nähe zu Alghero haben wir uns allerdings für die Besichtigung entschieden. Wir fanden es sehr spannend, in die Kultur der Nuraghen einzutauchen und waren von der damaligen Baukunst unglaublich beeindruckt.

Nuraghe Palmavera Sardinien

Wer die Nuraghe Palmavera besichtigt, kann dort ein Kombiticket erwerben, das auch den Eintritt in die Nekropole Anghelu Ruju ermöglicht. Wir haben auf den Besuch verzichtet, da wir in den letzten Jahren bereits viele dieser alten Grabstätten gesehen haben. Solltet ihr allerdings die alten Totenstädte jedoch noch nie gesehen haben, können wir euch eine Besichtigung nur ans Herz legen.

Bosa und Panoramastraße SP105/49

Ein weiterer wunderschöner Ort an der Westküste von Sardinien ist Bosa. Die bunten Häuser der mittelalterlichen Kleinstadt schmiegen sich unterhalb des Kastells an den Hang. Unten im Ort fließt gemächlich der Temo dahin.

Panoramastraße Alghero Bosa

Ihr erreicht Bosa von Alghero aus über die Panoramastraße SP105 bzw. SP49. Die Aussichten auf die schroffe, fast menschenleere Steilküste sind wirklich atemberaubend schön. Schon allein deshalb lohnt sich die Fahrt nach Bosa.

Sardinien schönste Städte

Parkt euer Auto am besten südlich des Temos, überquert die von den Römern erbaute Ponte Vecchio und schlendert dann über den Corso.

Bosa Altstadt

Anschließend führt der Weg über zahlreiche Treppen und verwinkelte Gassen hinauf zur Burg, die es zu besichtigen lohnt. Von hier habt ihr nicht nur einen wunderschönen Blick über Bosa, sondern auch auf die Temo-Mündung.

Bosa Sardinien

Wer noch Zeit und Lust hat, sollte im Anschluss nach Bosa Marina fahren. Parkt euer Auto nördlich der Temo-Mündung an der Hafenmole. Wandert von hier auf der Via sas Covas der Küste entlang. Nach einiger Zeit erreicht ihr den, einer Mondlandschaft ähnlichen, Steinstrand Cane Malu
mit Naturpools und beeindruckenden Einschlagkratern.

Ausflugsziele Bosa

Leider spielte bei uns das Wetter nicht mit. Der Wind war einfach zu stark und die Wellen zu hoch, so dass wir uns das Naturschauspiel nur von oben ansehen konnten.

Monte d’Accoddi

Eine weitere Ausgrabungsstätte, die wir euch ans Herz legen wollen, ist der prähistorische Altarberg Monte d’Accoddi. Es handelt sich um eine Stufenpyramide, die etwa 3500 v. Chr. erbaut und um 2700 v. Chr. auf 9 m erhöht wurde. Das Bauwerk wurde Kultstätte genutzt und erinnert an die Bauten der Inkas.

Sardinien Ausgrabungsstätten

Die Ausgrabungsstätte ist einmalig im Mittelmeerraum. Sie liegt zwischen Porto Torres und Sassari. Wir waren unheimlich fasziniert. Neben Erklärtafeln gibt es auch Führungen durch einen Archäologen. Allerdings können wir euch nicht sagen, auf welchen Sprachen sie angeboten werden. Wir haben das Gelände auf eigene Faust erkundet.

Monte d Accoddi Sardinien

La Pelosa-Strand

La Pelosa gilt nicht nur auf Sardinien als Traumstrand schlechthin. Nicht umsonst wurde er unter die 50 schönsten Strände der Welt gewählt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

La Pelosa Strand Sardinien

Während der Zugang in der Saison zum Strand beschränkt ist und man vorab kostenpflichtig online einen Platz buchen muss, konnten wir den Strand im April spontan besuchen. Der Spiaggia della Pelosa liegt auf der Halbinsel Stintino, ganz im Nordwesten der Insel.

schönster Strand auf Sardinien La Pelosa

Bereits bei der Anfahrt hat man einen atemberaubenden Blick auf das kleine Paradies. Das azurblaue, kristallklare Wasser glitzert in der Sonne und verspricht unbeschwerte Stunden am Meer. Tatsächlich waren auch wir sofort verzaubert.

Traumstrände Sardinien

Die Atmosphäre mit den vorgelagerten Inseln, dem kleinen Türmchen, dem weißen, feinen Sand und dem flachen Wassereinstieg ist wirklich zauberhaft. Wären da bloß nicht die anderen Menschen. Während wir die anderen Strände auf Sardinien in der Nebensaison nur mit einer handvoll anderen teilen mussten, war der Strand in La Pelosa bereits im April gut besucht.

Sardinien Sehenswürdigkeiten Nordwesten

Nichtsdestotrotz können wir euch einen Tag am Strand von La Pelosa empfehlen. Wichtig zu wissen: Am Strand dürfen, auch in der Nebensaison, ausschließlich Mikrofaser-Handtücher oder Schilfmatten zum Sitzen verwendet werden, da Frotteehandtücher zu viel Sand wegschleppen.

Castelsardo

Ein kleines Highlight beim Besuch von Castelsardo ist definitiv die Anfahrt über die Panoramastraße SS200. Von dort habt ihr einen tollen Blick auf die auf einem Fels thronende Stadt. Wer den Aufstieg hoch in die Altstadt abkürzen möchte, parkt sein Auto auf dem kostenlosen Parkplatz unterhalb der Kathedrale.

Altstadt Castelsardo

Von dort erkundet ihr die engen, verwinkelten Gassen der Altstadt, wo in den Sommermonaten zahlreiche Korbflechter ihrer Arbeit nachgehen und auch einige Restaurants zu finden sind. Zudem erwartet euch ein Panoramablick auf die Küste sowie ein Castello, das besichtigt werden kann.

Lohnt sich Castelsardo

In der Nebensaison ist die Altstadt von Castelsardo vergleichsweise verschlafen. Nur wenige Restaurants haben geöffnet. Wir fanden es dennoch schön, durch die engen Gassen zu schlendern.

Sardinien Ausflugsziele Norden

Fazit & allgemeine Tipps

Wir hoffen, wir konnten euch in diesem Artikel den Nordwesten von Sardinien näherbringen. Für uns war die Entscheidung, eine Woche im Nordosten und eine Woche im Nordwesten der Insel zu verbringen, ideal. Sie hat uns die Vielfältigkeit der Insel gezeigt. Sollte ich mich jedoch für eine Region entscheiden müssen, würde meine Wahl auf den Nordosten von Sardinien fallen. Wieso? Das erfahrt ihr in unserem Artikel über den Nordosten von Sardinien.

Doch nicht nur deshalb solltet ihr den Artikel unbedingt lesen. Neben Ausflugszielen, Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten des Nordosten von Sardinien, findet ihr dort auch allgemeine Tipps für euren Sardinien-Urlaub. So erfahrt ihr dort z.B. alles Wissenswerte zur Anreise, zur besten Reisezeit und zum Buchen einer Unterkunft.

Dir gefällt dieser Beitrag? Teile ihn:

Anika

Hier schreibt Anika. Ich bin 41 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Zusammen mit dem Lavendelpapa, dem Lavendeljungen (13 Jahre) und dem Lavendelmädchen (10 Jahre) wohne ich im wunderschönen Lüneburg. Von hier aus unternehmen wir viele kleine und große Reisen in die nähere Umgebung und in die weite Welt. Ich bin Liebhaberin des Lebens, des Reisens, guten Essens und schöner Dinge. Reisen, backen, basteln und fotografieren sind meine Leidenschaft. 2021 haben wir uns unseren Traum vom Schwedenhaus erfüllt. Seitdem leben wir in unserem kleinen Bullerbü und nehmen euch mit in unseren Alltag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert