Wer uns schon länger folgt, weiß, dass wir normalerweise immer als Familie Urlaub machen. Als die Lavendelkinder in den Sommerferien allerdings mit der Lavendeloma und dem Lavendelopa im Urlaub waren, haben wir unsere Chance genutzt und waren nach langer Zeit endlich mal wieder als Pärchen unterwegs. Zu zweit haben wir den Harz und unsere Liebe fürs Wandern entdeckt. Was wir dabei alles erlebt haben, zeigen wir euch hier.
Wanderurlaub im Harz
Unsere Base für alle Unternehmungen im Harz war das Torfhaus. Von dort waren wir sowohl im Oberharz, als auch im Ostharz unterwegs. Auf unseren Ausflügen im Harz haben wir niedliche Fachwerkstädte, Schlösser und Burgen besichtigt und waren unheimlich viel draußen in der Natur.

Obwohl wir sonst nur selten wandern gehen, hat uns im Harz tatsächlich das Wanderfieber gepackt. Insgesamt sind wir an drei Tagen knapp 45 km gewandert. Der Grund dafür war nicht nur die tolle Landschaft, sondern auch die Harzer Wandernadel.

Angefixt durch die Möglichkeit, auf den Wanderrouten verschiedene Stempel und somit Abzeichen zu sammeln, war die Motivation noch einmal deutlich größer. Die dafür benötigten Wanderpässe bekommt ihr u.a. in diversen Buchhandlungen oder an Touristen-Informationen im Harz. Alternativ könnt ihr euch den Wanderpass auch hier bestellen (Affiliate-Link).
Torfhaus: Harzturm und Bohlenweg durch das Torfhausmoor
Den ersten Tag starten wir mit einer Wanderung durch das Torfhausmoor. Wenige Meter von unserem Hotel entfernt, beginnt der Wanderweg. Es handelt sich um einen etwa acht Kilometer langen Rundweg um das Moor. Ein Teil des Weges umfasst einen Bohlenweg.

Bei schönem Wetter hat man dabei den Brocken im Blick. Zudem gibt es an mehreren Stellen die Möglichkeit, sich die Füße im Bach abzukühlen. Die Route ist gut für Wanderanfänger geeignet, denn es sind nur wenig Steigungen zu bewältigen.

Durch den Bohlenweg ist der Wanderweg allerdings nicht barrierefrei. Insgesamt könnt ihr auf der Route einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel sammeln. Zudem bekommt ihr in der Touristeninformation am Torfhaus zwei weitere Sonderstempel.

Wer mag, besteigt im Anschluss an die Wanderung noch den Harzturm. Von dort habt ihr einen tollen Blick über die Harz-Landschaft.
Harz-Geheimtipp: Klusberge bei Halberstadt
Als zweites Ziel haben wir uns die Klusberge in der Nähe von Halberstadt ausgesucht. Wir starten die Wanderung in einem Wohngebiet. Dort gibt es einen kleinen Parkplatz. Nichts deutet darauf hin, dass sich in unmittelbarer Nähe ein spektakuläres Naturschauspiel versteckt.

Wir laufen Richtung Westen und erreichen nach kurzer Zeit den Fünf-Finger-Felsen. Die beeindruckende Sandstein-Felsformation kann erklettert werden. Sie bietet einen tollen Blick auf die nahe gelegenen Klusfelsen sowie die Teufelskanzel.

Zurück auf dem 2,5 km langen Rundwanderweg könnt ihr auch die Klusfelsen und die Teufelskanzel besteigen. Besonders die Klusfelsen solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Sie sind noch einmal deutlich beeindruckender als der Fünffingerfelsen. In den aneinandergereihten Felsen erwarten euch diverse Höhlen und Gänge.

Leider mussten aus Sicherheitsgründen inzwischen etliche Bereiche abgesperrt werden. Nichtsdestotrotz ist es ein absolut magischer Ort, den man während eines Harz-Urlaubs unbedingt besuchen sollte.

Hinweis: Aktuell gibt es an den Klusfelsen keine Harzer Wandernadel Stempelstelle (mehr). Sollte sich das wieder ändern, gebt mir gerne Bescheid.
Must-See: Altstadt von Quedlinburg
Von den Halberstädter Klusbergen fahren wir weiter nach Quedlinburg und sind sofort verliebt. Die Altstadt wurde vor etwa dreißig Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Besonders die Gassen rund um den Schlossberg sind wirklich zauberhaft und absolut sehenswert.


Besucht außerdem unbedingt den Marktplatz mit dem wunderschönen Rathaus sowie die Hohe Straße und die Lange Gasse. Dort findet ihr viele kleine, individuelle Läden, die denen ihr unbedingt vorbeischauen solltet.


Außerdem gibt es in Quedlinburg zahlreiche Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Für den Besuch von Quedlinburg solltet ihr unbedingt zwei bis drei Stunden einplanen.

Entlang der Teufelsmauer: Hamburger Wappen & Blankenburg
Da wir vom Wandern noch nicht genug haben, fahren wir weiter Richtung Blankenburg. In Neinstedt parken wir beim Marienhof. Von hier laufen wir einige Kilometer entlang der 20 km langen Teufelsmauer. Gegen Abend ist Stimmung an der Mauer besonders. Wir genießen die Stille und sichern uns nebenbei den Stempel HWN 188.


Nach einer kurzen Stärkung im Hofcafé geht es weiter nach Timmenrode. Von hier kann man innerhalb von zehn Minuten zum Hamburger Wappen wandern. Das Hamburger Wappen ist ebenfalls Teil der Teufelsmauer und im Abendlicht wunderschön anzusehen. Hier befindet sich Stempelstelle HWN 74.


Theoretisch kann man von hier auch weiter nach Blankenburg und zum Großvaterfelsen (Stempelstelle HWN 76) wandern. Teile der Route führen sogar auf der Teufelsmauer entlang. Da es schon spät ist, entscheiden wir uns, das Auto mitzunehmen und direkt nach Blankenburg zu fahren.

Dort nehmen wir uns die Zeit und schlendern noch durch den wunderschönen Schlossgarten. Vom kleinen Schloss geht es hoch zum großen Schloss. Unterwegs sammeln wir nicht nur HWN 78, sondern auch drei Sonderstempel ein.

Sandhöhlen & Burg Regenstein
Den dritten Tag im Harz starten wir wieder in der Nähe von Blankenburg. Parkt am besten beim Wanderparkplatz Burg Regenstein. Von hier könnt ihr über einen Wanderrundweg die Burg Regenstein, die Regenstein Mühle sowie die kleinen und großen Sandhöhlen entdecken. Sammeln könnt ihr hier HWN 80, HWN 81 und HWN 82. Auch diese Wanderroute ist für Anfänger geeignet.

Wichtig: Habt unbedingt genug Kleingeld für die Parkuhr im Gepäck. Zumindest im Sommer wird hier streng kontrolliert und es wäre wirklich schade, wenn ihr nicht alles seht. Mit 1€ pro halbe Stunde ist der Parkplatz vergleichsweise teuer.

Wir konnten dadurch leider nicht die Festung besichtigen. Die in den Felsen gehauene Burg sieht auf jeden Fall richtig spannend aus und die Aussicht von dort muss wirklich besonders sein.

Fachwerkstadt Wernigerode
Wir fahren stattdessen weiter nach Wernigerode, essen etwas und schauen uns die Fachwerkstadt an. Besonders die Gassen rund um die St.-Sylvestri-Kirche und der Marktplatz mit dem Wohltäterbrunnen gefallen uns richtig gut.


Von der Innenstadt laufen wir hoch zum Schloss Wernigerode. Hier wurden u.a. der Film „Die Schule der magischen Tiere“ gedreht. Wir entscheiden uns für eine Besichtigung. Der Schloss-Innenhof ist wirklich wunderschön. Die Ausstellung in den Innenräumen empfinden wir allerdings als ziemlich langweilig.

Hinweis: Sowohl in der Stadt als auch beim Schloss lassen sich einige Sonderstempel sammeln.
Titan RT: Auf der Hängebrücke über die Talsperre
Zuletzt geht es für uns noch an die Rappbodetalsperre. Dort befindet sich eine 450 m lange Fußgängerhängebrücke. Nachdem man sich ein Ticket gekauft hat, kann man die Brücke überqueren. Dazu sollte man einigermaßen schwindelfrei sein.

Besonders Mutige können sich hier auch einen Pendelsprung wagen oder an einer Zipline über die Talsperre fliegen. Ob einem das Geld wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist es ein besonderes Erlebnis.

Ihr seht, im Harz gibt es jede Menge zu erleben. Nach drei voll gepackten Tagen im Harz wissen wir, dass wir auf jeden Fall wiederkommen. Schließlich gibt es noch viel zu entdecken. Außerdem wollen weitere Stempel gesammelt werden. Vielleicht werden wir ja eines Tages sogar Wanderkaiser?
Habt ihr schon einmal Harz-Urlaub gemacht? Was hat euch am besten gefallen?