Seit meinem zwölften Lebensjahr gehöre ich zum Club der Brillenträger und damit zu denjenigen, die ihre Brille in der Schulzeit lieber im Ranzen versteckt und vom Sitznachbarn abgeschrieben haben, als sich die Blöße zu geben, die Brille öffentlich zu tragen. Zum Glück hat sich seitdem einiges getan. Denn in den letzten dreißig Jahren ist nicht nur meine Brillenstärke stetig gewachsen, sondern auch die Erkenntnis, dass Brille tragen gar nicht so uncool ist. Im Folgenden teile ich mit euch meine Geschichte.
Cool um jeden Preis
Leider bin ich in Zeiten aufgewachsen, in denen man als Brillenträger ein extra hässliches Kassengestell mit viel zu dicken Gläsern bekam und Kinder, die eine Brille tragen mussten, als Brillenschlange oder Vierauge beschimpft wurden. Kein Wunder also, dass man die Brille lieber im Ranzen versteckt und vom Sitznachbarn abgeschrieben hat.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich meine Eltern damals stundenlang angefleht habe, mir doch bitte, bitte Kontaktlinsen zu kaufen und mich endlich von meinen Qualen zu befreien. Denn das Konzept Abschreiben, merkt man als Kurzsichtige schnell, funktioniert leider nur bis zu einem gewissen Punkt.
Irgendwann hatten meine Eltern dann doch Erbarmen und ich bekam die schon so lange gewünschten Monatskontaktlinsen. Was folgte, war eine Phase von ständig geröteten und entzündeten Augen, in der ich teilweise noch weniger sah, aber mich wenigstens hübsch fühlte.
Hätte es damals schon eine vielfältige Auswahl an schicken, modernen Brillen mit ganz unterschiedlichen Designs gegeben, wie ihr sie z.B. bei eyes and more findet, hätte das sicherlich ganz anders ausgesehen. Tatsächlich musste mich erst mein Mann davon überzeugen, dass ich auch mit Brille hübsch aussehen kann.
Die Erkenntnis kam im Studium
Als wir mit knapp 20 von zu Hause auszogen und das Partyleben oft wichtiger als das Studium nahmen, rebellierten irgendwann nicht nur meine Eltern, sondern auch meine Augen. Denn mit Kontaktlinsen schlafen, so die Erkenntnis, ist gar nicht mal so gut.
So kam es, dass ich irgendwann gar keine Kontaktlinsen mehr tragen konnte und zwangsläufig zur Brille umschwenken musste. Was zunächst als Entlastung für die Augen gedacht war, entwickelte sich irgendwann zum modischen Accessoire.
Heute, zwanzig Jahre später, kann ich mir ein Leben ohne Brille tatsächlich gar nicht mehr vorstellen. Mehr sogar: Inzwischen gibt es so viele stylische Brillenmodelle, die die Persönlichkeit unterstreichen, dass ich momentan zur Zweitbrille tendiere. Tatsächlich ist das, wenn man nach entsprechenden Angeboten schaut, oft gar nicht teuer.
Kommt euch meine Geschichte bekannt vor? Was habt ihr als Brillenträger schon alles erlebt?