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Medienkompetenz von Kindern: Tipps für die kindliche Mediennutzung

Anzeige Bevor ich mich vor einigen Jahren dazu entschieden habe hauptberuflich zu bloggen, habe ich an der Uni zum Thema Lesen und Literatur geforscht und gelehrt. In diesem Rahmen habe ich mich auch mit Mediennutzung und Medienkompetenz beschäftigt. Weil ich weiß, dass die Mediennutzung von Kindern unter Eltern ein viel diskutiertes Thema ist, wollte ich euch schon lange mal meine Gedanken dazu aufschreiben. Ich finde es schade, dass die Diskussion oft so schwarz-weiß geführt wird und keinen Raum für Zwischentöne und Abstufungen bietet. Denn die wissenschaftliche Beschäftigung mit Medien hat sich schon längst von einer Medienwirkungsforschung („Was machen die Medien mit den Menschen?“) hin zu einer Mediennutzungsforschung („Was machen die Menschen mit den Medien?“) entwickelt. Was also machen unsere Kinder eigentlich mit digitalen Medien?

Mediennutzung im Alltag

Aus dem modernen Leben sind digitale Medien kaum wegzudenken. Wenn ihr diesen Text lest, tut ihr das mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem Smartphone oder Tablet. Ansonsten vermutlich an einem Computer oder Laptop. Aber nur sehr unwahrscheinlich in gedruckter Form. Wir alle nutzen unsere kleinen digitalen Gadgets, um uns zu informieren, uns zu unterhalten, uns abzulenken und miteinander in Kontakt zu bleiben. Sicherlich machen wir dabei auch Fehler, aber die meisten von uns haben für sich eine Nutzungsweise entwickelt, die sich in das eigene Leben einfügt und auch viel Raum lässt für „echte“, nicht-digitale Begegnungen mit anderen Menschen. Insbesondere im Umgang mit unseren Kindern werden wir sicherlich alle darauf achten, möglichst oft ganz für sie da zu sein und das Smartphone in der Tasche stecken zu lassen.

Handy für Kinder Clemphone

Clementoni Clemphone Kinderhandy

Eine solche möglichst ausgewogene Nutzung von Medientechnik ist nichts, was wir „automatisch“ können. Im Gegenteil: Die oft herangezogenen Beispiel-Fälle von Internetsucht oder exzessivem Ballerspielkonsum möchte ich überhaupt nicht kleinreden oder wegdiskutieren. Die gibt es auch, aber sie stellen leider einfach das Gegenbeispiel dar. Auf der einen Seite steht ein verantwortungsvoller Umgang mit den Medien, auf der anderen Seite ein exzessiver unkontrollierter. Im Gegensatz zu Schwarzmalern wie Manfred Spitzer („Digitale Demenz“), die alle elektronischen Medien per se verteufeln, möchte ich behaupten, dass eine ausgewogene Nutzung der im Jahr 2021 verfügbaren Medientechnik völlig normal ist. Für sich herauszufinden, wie diese sinnvolle Nutzung aussieht, welche Beschränkungen man sich auferlegt, das ist ein Prozess der Bildung von Medienkompetenz.

Kompetente Mediennutzung ist ein Prozess

Wir als Erwachsene greifen dabei auf eine lange Geschichte von Mediennutzungserfahrungen zurück. Ich beispielsweise bin in den 1980er Jahren geboren und hatte neben Büchern, Comics und Zeitschriften auch Kassetten und CDs zur Verfügung. Ich durfte mit Zeitbeschränkungen fernsehen, hatte später ein Super-NES und erst sehr spät im Teenager-Alter einen Internetzugang zu Hause. Wer heute aufwächst, für den gibt es die „neuen Medien“ bereits als etablierte, völlig normale Technologien. Kinder beobachten uns beim Gebrauch unserer Smartphones. Sie sehen, wie wir am Rechner arbeiten, und finden auch das Navi im Auto ganz selbstverständlich.

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Medienkompetenz Kinder

Die Lavendelkinder kommen mit Touchscreens relativ gut klar. Das ist etwas, worauf wir weder stolz sind, noch etwas, wofür wir uns schämen. Es ist eine ganz normale Folge von begleiteter Mediennutzung. Mit neun und sechs Jahren dürfen beide schon mal unsere Smartphones in den Händen halten, um eine Trickfilmfolge zu sehen oder ein Hörbuch anzuhören. Für die Nutzung der digitalen Medien gibt es bei uns aber ganz klare Regeln.

Fünf Tipps für die kindliche Mediennutzung

  1. Kinder brauchen Begleitung. Je kleiner das Kind, desto mehr sollte die Mediennutzung begleitet werden. Seid dabei, wenn euer Kind einen Film anschaut.
  2. Kinder brauchen Beschränkungen. Kinder können ihre Mediennutzung noch nicht selbst reglementieren. Wer seine Lieblings-CD fünfmal am Stück in Dauerrotation hören möchte, soll das ruhig tun. Aber beim Tablet-Spielen, Filmegucken oder Emojis-für-den-Freund-Auswählen sollte es Einschränkungen bei der Dauer und Häufigkeit geben. Auch hier gilt natürlich: Größere Kinder dürfen länger und häufiger als kleine.
  3. Kinder brauchen Anschlusskommunikation. Wenn das Kind sich mit einem digitalen Device beschäftigt hat, sprecht im Anschluss darüber, was es gemacht und erlebt hat. Genauso ist es übrigens auch toll, über gelesene Bücher und gehörte Hörspiele noch einmal zu sprechen, den Inhalt Revue passieren zu lassen und zu reflektieren.
  4. Kinder brauchen Auswahl. Die Fülle an inhaltlichen Angeboten ist im Internet schier überwältigend. Es ist eure Aufgabe als Eltern, eine Filterung vorzunehmen: Was ist geeignet, was nicht? Hier spielt natürlich der Jugendschutz eine Rolle, aber auch ästhetisches Empfinden. Nicht jede Kinderserie oder -figur ist auch schön und ich zumindest finde, dass Kinder auch das Recht haben, mit schönen Bildern und schöner Musik aufzuwachsen.
  5. Kinder brauchen Sicherheit. Das ergibt sich eigentlich schon aus den Aspekten Begleitung und Auswahl. Aber es ist wirklich wichtig, dass Kinder Schutz bekommen vor ungeeigneten Inhalten, vor unerwünschten Kontaktaufnahmen aus dem Internet und auch z.B. vor der versehentlichen Informationspreisgabe gegenüber Fremden.

Nicht mit allen Regeln stoßen wir übrigens bei den Kindern auf große Freude. Warum nach einer Folge bei Youtube schon Schluss sein muss, gibt überraschend oft eine kurze Diskussion oder gar Tränen. Dennoch halte ich eins für ganz wichtig: Was man nicht selber ausprobiert, kann man nicht lernen. Deshalb sollten Kinder behutsam und Stück für Stück an die sinnvolle Nutzung der elektronischen Medien herangeführt werden. Diese Technologien werden sie noch ihr ganzes Leben begleiten. (Ich glaube übrigens nicht, dass gleich ganze Hirnareale absterben, wenn ein Kind einen maßvollen und geregelten Umgang mit Medienprodukten oder Medientechnologien einüben.)

Die Mediennutzung von Kindern und Erwachsenen unterscheidet sich

Wer auf der Suche nach weiterführenden Tipps zur Medienerziehung und Social Media Nutzung von Kindern ist, findet im kostenlosen E-Book von mona.de Informationen. Das rund 50-seitige E-Book richtet sich an Eltern und Großeltern, die mehr über die Lebenswelt ihrer Kinder im Internet und in den sozialen Medien erfahren wollen.

Schnell stellt man fest, dass sich die Nutzungsweise von Kinder und Erwachsenen oft stark unterscheidet. Im E-Book werden daher nicht nur die wichtigsten Social-Media-Plattformen vorgestellt, sondern auch Social-Media-Begriffe erklärt und auf die Gefahren und Stolpersteine der sozialen Medien eingegangen.

Clementoni Clemphone Erfahrungen

Clementoni Clemphone Erfahrung

Langsam Freiheiten gewähren

Meiner Meinung nach ist es für Eltern unerlässlich sich mit der Internet-Nutzungsweise der Kinder zu befassen, denn nur so kann man mögliche Gefahren beurteilen. Spätestens mit dem Schuleintritt ändert sich der Kindheitsstatus gewaltig. Ein 6-Jähriges Kind verlangt und braucht Freiheiten, ohne die es seine Selbstständigkeit nicht entfalten kann. Es will nicht dauernd Hilfe bekommen, sondern Probleme alleine lösen und Sachen alleine machen. Das gilt auch für die Mediennutzung. Ab einem bestimmten Alter gilt auch für die Medienkompetenz, dass man seinem Kind etwas Vertrauen schenken und ihm eigene Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln, geben sollte. Eine sehr interessante Möglichkeit dazu bietet die italienische Firma Clementoni. Clementoni entwirft und entwickelt Lernspiele der unterschiedlichsten Art, sowohl klassische Spielwaren als auch Lerncomputer und kinderfreundliche Lern- und Spiel-Apps für Smartphones und Tablets. Zum Sortiment gehören aber auch eigens entwickelte Kinder-Tablets und -Smartphones.

Ein Smartphone für Kinder: Das Clementoni Clemphone im Test

Wir haben für den Lavendeljungen seit kurzem ein Clementoni Clemphone. Das Clemphone ist das erste Android-Smartphone, das dank der speziellen Software für Kinder ab 6 Jahren geeignet ist. Das Clemphone sorgt dafür, dass Sicherheit erste Priorität hat. Die vorinstallierten Apps sind speziell für Kinder gestaltet und entwickelt. Sie beinhalten eine kinderfreundliche Auswahl an Inhalten. Im Eltern-Bereich kann man festlegen, welche Telefonnummern das Kind wählen und wen es per SMS kontaktieren darf darf – bei uns z.B. nur Mama und Papa. Ebenfalls festlegen kann man, welche Websites das Kind aufrufen darf. Clementoni hat dazu eine Vorauswahl getroffen, aus der man dann nach den Interessen des Kindes weiter auswählen kann.

Clementoni Smartphone Kinder

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Größere Kinder, die schon oft alleine unterwegs sind, können über das Handy auch per GPS geortet werden. Ich finde, dass man hierbei aber unbedingt mit offenen Karten spielen sollte und sein Kind darüber aufklären sollte, ob diese Funktion auf dem Clemphone aktiv ist und wozu sie genutzt wird. Ich glaube, dass die Ortung zusammen mit der „SOS-Button“-Funktion für manche Kinder auch beruhigend ist, wenn sie im Winter mal alleine auf dem dunklen Schulweg unterwegs sind. Aber es ist, finde ich, eine Vertrauensfrage, sein Kind nicht „heimlich“ zu beschatten. Ebenfalls ist es übrigens möglich, sich als Erwachsener per Mail über das Ein- oder Ausschalten des Gerätes informieren zu lassen und Nutzungsstatistiken einzusehen. Eine tolle Idee finde ich z.B., dass für die Lernspiele ein „Fortschritt“ getrennt nach Entwicklungsbereichen (Kommunikation und Sprache, Mathematik, Logik, Kreativität und Handgeschick sowie Weltkenntnis) erfasst wird.

Ein Kinder-Smartphone mit vielen Möglichkeiten

Außer Lernspielen sind auf dem Clemphone u.a. eine Video-App mit kindgerechten Inhalten, ein Chat, eine einfach zu bedienende Kamera, ein einfacher Kalender und eine Mal-App für eigene Kreationen sowie für Ausmalbilder enthalten. Die Musikplayer-App kann z.B. per USB-Kabel am Computer mit MP3s beladen werden. Für Uhr und Taschenrechner verwendet Clemphone die normalen Android-Apps. Im Erwachsenen-Bereich kann man einstellen, ob der Google Play Store fürs Kind verfügbar sein soll und welche Android-Apps im Kinder-Bereich nutzbar sind. Clementoni hat aber auch einen eigenen „Clem Store“, in dem Apps von #clementoni installiert werden können. Diese sind alle kinderfreundlich. Anhand der Beschriftungen und kleinen Piktogrammen ist schnell erkennbar, für welchen Altersbereich und welchen Lernbereich sie gedacht sind. Der „Clem Browser“ beschränkt den Internetzugriff standardmäßig auf die erlaubten Websites, was gut und sicher funktioniert.

Clementoni Clemphone Test

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Wenngleich das #clemphone die Möglichkeit bietet, Zeitbeschränkungen technisch zu setzen, bin ich zumindest beim Lavendeljungen doch noch ein großer Fan davon, die Nutzung „seines“ Smartphones auch noch selbst mit zu überwachen und vor allem zu begleiten. Ja, er soll selbstbestimmt damit umgehen und dabei auch lernen, pfleglich und sorgsam mit dem wertvollen Stück Technik umzugehen. Aber mir ist es wichtig, mit ihm gemeinsam zu besprechen, welche Art der Nutzung und wie viel Nutzung pro Tag okay sind und wo es vielleicht zu viel wird.

Kinder brauchen Vertrauen

Übrigens: Der Reiz des Neuen ist, wie ich finde, etwas ganz wunderbares. Deshalb finde ich es völlig in Ordnung, dass der Lavendeljunge sein Clemphone an den ersten Tagen am liebsten nicht mehr weglegen wollte. (Musste er dann aber doch.) Nach wenigen Tagen war dann aber ohnehin mal wieder das Toben im Garten wichtiger. Erst abends im Bett fiel ihm auf: „Oh, Mama, ich habe heute gar nicht mein Smartphone benutzt.“ Und das ist eben auch ein Teil von Medienkompetenz: Dass die Mediennutzung langsam normal wird und dann auch nicht mehr sein muss.

Wie handhabt ihr es bei euren Kindern mit der Mediennutzung? Was haltet ihr vom Clementoni Clemphone?

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Anika

Hier schreibt Anika. Ich bin 40 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Zusammen mit dem Lavendelpapa, dem Lavendeljungen (12 Jahre) und dem Lavendelmädchen (9 Jahre) wohne ich im wunderschönen Lüneburg. Von hier aus unternehmen wir viele kleine und große Reisen in die nähere Umgebung und in die weite Welt. Ich bin Liebhaberin des Lebens, des Reisens, guten Essens und schöner Dinge. Reisen, backen, basteln und fotografieren sind meine Leidenschaft. Mit dem Bloggen habe ich 2010 begonnen, als ich an meiner Doktorarbeit schrieb und einen Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit suchte. Eigentlich bin ich Pädagogin und Literaturwissenschaftlerin, was sich auch in den Blogthemen widerspiegelt. Seit 2016 blogge ich hauptberuflich.

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