Mütter im Wandel - Wickeltaschen vs. Handtaschen

Mütter im Wandel? Von Wickel- und Handtaschen

Eltern zu werden verändert viele Lebensbereiche. Vieles davon kann man sich vorher schon denken. Dass man weniger Schlaf bekommt, hat man schon mal gehört. Dass sich die Bekanntenkreise und Gesprächsthemen stark ändern würden, okay, das war irgendwie erwartbar, aber mir doch nicht so klar. Aber was das Elternsein mit meinem Äußeren machen würde, hat mich dann doch ein wenig aus der Bahn geworfen.

In den ersten Tagen nach der Geburt des Lavendeljungen waren der Lavendelpapa und ich beide stundenlang damit beschäftigt, das Baby zu bestaunen, so dass wir oft erst mittags dazu kamen, mal die Zähne zu putzen und zu duschen. Zum Glück hat sich das schon nach kurzer Zeit wieder gelegt, so dass ich durchaus sagen kann, dass ich auch als Mutter noch mit einem gepflegten Äußeren aufwarten darf. Aber natürlich hat sich in diesem Bereich einiges geändert. Wenn man sich nicht völlig verrückt machen will, muss man mit kleinen Kindern einfach pragmatisch denken:

  • Schminken? Wozu, wenn das Kind gerade in einem Alter ist, in dem es das Mutter-Gesicht mit Fingern und Mund erkunden muss?
  • Gebügelte Shirts? Wozu, wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das Kind innerhalb von 10 Minuten nach dem Anziehen seine klebrigen Finger daran abwischt oder mit einem freundlichen Lächeln die überschüssige Milch darauf ergießt? (Zu dem Thema ist übrigens dieser Beitrag vom nuf sehr interessant.)
  • Halskette? Lieber nicht, wenn man nicht heimtückisch stranguliert werden will. Denn gerade im Babyalter besitzt so ein funkelnder, glänzender Anhänger eine faszinierende Anziehungskraft.
  • Hochhackige Schuhe? Mit Kinderwagen oder Laufrad nicht gerade ein Komfortgewinn.
  • Wie es in unserem Auto aussieht, will ich lieber gar nicht erst andeuten.
  • Und schließlich: Mit Kind muss man immer so einiges einpacken. Wickelbedarf, Wechselkleidung, Snacks, Trinkflasche, … Eine ordentliche Wickeltasche oder ein gut gepackter Rucksack sind da Gold wert. Aber: Elegant ist das nicht.

Alle diese Einschränkungen in der (weiblichen) Eleganz sind zum Glück nur vorläufig und auf bestimmte Altersphasen beschränkt. Ich jedenfalls habe gerade beschlossen, dem Wickeltaschen-Graus ein Ende zu setzen und wieder zu einer Handtasche zurückzukehren, mit der man sich auch mal ohne Kind in der Öffentlichkeit blicken lassen kann. Anders gesagt: Eine neue Handtasche steht an!

Denn seien wir mal ehrlich: Eine Handtasche gehört zu einer Frau einfach dazu. Von manchen Männern als geheimnisvolle schwarze Löcher angesehen, sind sie einfach das praktische Utensil, mit dem man all die kleinen und auch größeren Dinge transportieren kann, die man im Alltag so braucht, und mit dem man trotzdem gut aussieht.

Mein Entschluss steht: Mutter sein schön und gut, aber jetzt wird’s einfach wieder mehr Zeit zum Frau sein.

Geht es euch ähnlich? Wie sind eure Erfahrungen zu dem Thema?

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Anika

Hier schreibt Anika. Ich bin 40 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Zusammen mit dem Lavendelpapa, dem Lavendeljungen (12 Jahre) und dem Lavendelmädchen (9 Jahre) wohne ich im wunderschönen Lüneburg. Von hier aus unternehmen wir viele kleine und große Reisen in die nähere Umgebung und in die weite Welt. Ich bin Liebhaberin des Lebens, des Reisens, guten Essens und schöner Dinge. Reisen, backen, basteln und fotografieren sind meine Leidenschaft. Mit dem Bloggen habe ich 2010 begonnen, als ich an meiner Doktorarbeit schrieb und einen Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit suchte. Eigentlich bin ich Pädagogin und Literaturwissenschaftlerin, was sich auch in den Blogthemen widerspiegelt. Seit 2016 blogge ich hauptberuflich.

10 Gedanken zu „Mütter im Wandel? Von Wickel- und Handtaschen“

  1. Ohh ich kann es dir so gut nachfühlen…mit Zwillingen war meist die große Wickeltasche zu klein und ich bin schier wahnsinnig geworden…alles vollgestopft aber nie was gefunden…
    Zum letzten Geburtstag habe ich mir dann was richtig nettes gegönnt. Immer noch recht groß, weil der Kruscht der Kids nicht weniger wird, aber dafür schon weiblich und einfach wieder eine Handtasche.

    LG Susanne

    1. Stimmt, in einer großen Handtasche lässt sich viel verstauen und irgendwie muss man den vielen Platz ja nutzen. Wieso nicht für Kinderkram ;-)?

  2. Bei meinem ersten Sohn bin ich relativ lang mit der Wickeltasche umhergelaufen . Bei unserem 2. Sohn kein halbes Jahr. Da habe ich mir doch lieber einen gescheiten Shopper gekauft und das nötigste Untergebracht! Eine schöne Handtasche ist auch viel besser, als einen geräumige Wickeltasche 😀

  3. Mittlerweile habe ich immer einen Kinderrucksack für den Kleinen mit dabei, da ich es endlich genieße wieder eine normale Handtasche zu tragen und keine Wickeltasche.

  4. Hallo Anika,
    das kommt mir ALLES mehr als bekannt vor.
    Mittags noch gammelig rumlaufen – war hier eine ganze Zeit lang Standard 😀
    Hochhackige Schuhe? Halsketten? No way! Was mich besonders genervt hat bzw. wo ich mich recht eingeschränkt gefühlt hatte, war es, meine Haare ständig zum Knoten zusammenbinden zu müssen. Ich habe sehr langes Haar und 1. hatte ich sehr lange Haarausfall, sodass ich das Haar lieber zuknotete, 2. Zog der Zwerg immer am Haar herum und 3. Störte das Haar immer nur beim Hantieren mit dem Zwerg. Inzwischen trage ich mein Haar endlich häufiger wieder offen und fühle mich wieder besser und menschlicher und nicht wie eine komische Oma oder so :-D.
    Die Wickeltasche musste hier schon länger der Handtasche weichen. Das olle Ding hat mich nur noch genervt, weil eine Frau nun mal eine „richtige“ Handtasche braucht ;-).
    LG
    Elena

    1. Ohja, mit den langen Haaren sagst du was. Ich habe lange Zeit auch ausschließlich Zopf getragen, wobei ich es auch jetzt immer noch oft einfach praktisch finde.

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