Unser neues Telefon: das Gigaset C430 IP

Anzeige Meine Freunde wissen es: Wer mich erreichen will, sollte lieber keine SMS schreiben und besser auch nicht auf meiner Handynummer anrufen. Selbst wenn ich unterwegs bin, habe ich das Handy meistens nicht dabei und wenn doch, merke ich gar nicht, wenn darauf irgendetwas passiert. Dementsprechend steht das gute, alte Festnetztelefon für mich an erster Stelle beim Telefonieren. Zu Hause kann man es sich bei längeren Telefonaten auch mal gemütlich machen und dank der inzwischen allgegenwärtigen Festnetzflatrates kosten die Gespräche auch nichts.

 

Umso wichtiger ist ein gutes Telefon. Gigaset hat mir freundlicherweise das Gigaset C430 IP zum Testen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um ein schnurloses Telefon mit Farbdisplay und einer Besonderheit: Wie das Kürzel „IP“ schon andeutet, kann man dieses Telefon nicht nur an den normalen analogen Telefon-Anschluss anschließen, sondern zusätzlich oder stattdessen mit einem Netzwerkkabel verbinden. Am Router angeschlossen, kann man damit dann auch über Voice over IP (VoIP) telefonieren. Die IP-Telefonie kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn man bei Anrufen ins Ausland oder in Mobilfunknetze gern Geld sparen möchte, denn man kann direkt im Telefon bis zu sechs verschiedene Anbieter konfigurieren, die dafür besonders gute Tarife anbieten.

Im Gegensatz zu unserem alten Telefon (ein Gigaset AS285) hat das C430 IP keinen integrierten Anrufbeantworter. Es gibt auch die Variante C430A IP, die dann einen hat, aber eigentlich benötigen wir keinen mehr, weil sowohl unser Telefonanbieter als auch unser Router eine solche Funktion haben, und weil wir das alte Telefon ja auch noch parallel angeschlossen lassen könnten. Ungewohnt für uns war, dass es beim C430 IP nicht wie bei unserem alten Telefon eine Basisstation mit integrierter Ladeschale gibt, sondern dass das zwei Teile sind: Die Basisstation ist ein hübscher, dünner schwarzer Kasten mit einer kleinen Leucht- oder Blinktaste vorne drauf. Und separat dazu gibt es eine kleine Ladeschale, in der das Mobilteil stehen kann und ein nettes Plidel-di-ding macht, wenn man es hineinstellt. Der Nachteil ist, dass man zwei freie Steckdosen braucht, aber ich kann mir vorstellen, dass diese Getrenntheit sehr vorteilhaft ist, wenn man z.B. nur an wenigen stellen im Haus einen Telefon- und/oder Netzwerkanschluss hat, das Telefon aber lieber mehr in Griffweite stehen haben möchte.

Wir haben uns dazu entschieden, das C430 IP nur per Netzwerkkabel zu verbinden und somit ausschließlich die IP-Telefonie zu verwenden. Unser Telefon- und Internetanbieter hat die Telefonie ohnehin komplett über VoIP realisiert. In Keller hängt eine Fritz!Box Fon, die zwar analoge Telefonanschlüsse bereitstellt, aber man kann die Fritz!Box auch so konfigurieren, dass sie als Zwischenstelle VoIP-Gespräche annimmt und über die vom Telefonanbieter eingerichteten „Leitungen“ schickt. Für uns ist diese Art des Anschlusses besonders interessant, weil mein Mann viel von zu Hause (im Home Office) arbeitet und da auch telefonisch für Kunden erreichbar sein muss. Auf dem Gigaset C430 IP haben wir also zwei Nummern eingerichtet: Die private Rufnummer und zusätzlich die Geschäftsnummer von meinem Mann.

Die Einrichtung des Telefons ist ziemlich einfach. Akkus einlegen, alle Kabel korrekt anschließen, und direkt danach kann man auf dem Mobilteil des Telefons beginnen, VoIP-Anschlüsse zu konfigurieren. Gigaset macht einem die Einrichtung einfach, weil die grundsätzlichen Konfigurationseinstellungen für sehr viele VoIP-Anbieter und auch für die Fritz!Box schon hinterlegt sind und man nur noch Benutzername/Anmeldename und Kennwort ergänzen muss. Ruck-zuck waren direkt auf dem Telefon unsere beiden Telefonnummern eingerichtet.

Wer möchte, kann aber auch viele Telefon-Einstellungen bequem am PC vornehmen. Dazu kann man im Browser eine spezielle Seite aufrufen. Dort kann man seine VoIP-Anschlüsse verwalten, diverse Experten-Optionen für Sprach-Kodierungen setzen, die an die Basis angemeldeten DECT-Mobilteile benennen und mit den Verbindungen/Telefonnummern verknüpfen, Wählregeln festlegen (z.B. „für alle Telefonnummern, die mit 015, 016, 017 beginnen, VoIP-Anbieter Nr. 1 benutzen“), E-Mail-Konten einrichten, Telefonbücher verwalten und einiges mehr.

Da das C430 IP mit dem Internet verbunden ist, kann es einige interessante Zusatzfunktionen nutzen, die herkömmliche Festnetztelefone nicht anbieten. So kann man z.B. über den Telefonbuchanbieter klickTel eine Rückwärtssuche machen lassen: Wenn ein Anruf von einer Nummer hereinkommt, die man nicht kennt, schlägt das Telefon im Telefonbuch nach und versucht, den dazugehörigen Namen herauszufinden und im Display mit anzuzeigen. Wir haben auf dem Telefon zudem eingestellt, dass im „Bildschirmschoner-Modus“ das Wetter für die nächsten drei Tage angezeigt wird. Diesen Dienst kann man ebenso wie die Nachrichten von verschiedenen Anbietern, die Überwachung von eBay-Auktionen, Neuigkeiten aus dem Facebook- oder Twitter-Stream und einiges mehr aktiv über das Menü des Telefons abrufen. Die Konfiguration erfolgt bequem über das Internet.

Was bei uns leider nicht funktioniert hat, war die Übertragung der Smartphone-Kontakte mit der App „ContactsPush“. Die Android-App findet zwar sowohl die Basisstation als auch das Mobilteil im WLAN, aber beim Auslesen der Kontakte stürzt die App jedes Mal mit der Fehlermeldung „ContactsPush wurde beendet“ ab. Vermutlich sind zu viele Kontakte auf dem Handy hinterlegt. Idealer wäre es für Android-Nutzer ohnehin, wenn das Gigaset C430 IP direkt mit einem Google-Account verbunden werden könnte, so dass das Telefon ohne Umwege auf die Google-Kontakte zugreifen könnte. Vielleicht liefert Gigaset eine solche Funktion ja eines Tages per Software-Update nach, wer weiß?

Nach all den vielen Worten zum Anschließen und Einrichten: Kommen wir endlich zum Telefonieren! Das C430 IP hat ein 1,8-Zoll-Farbdisplay, was das Blättern im Telefonbuch, das Eingeben einer Telefonnummer oder auch das Ablesen der anrufenden Nummer sehr angenehm macht. Wenn man eine Nummer wählt, fragt unser Telefon uns jetzt noch kurz, ob das Gespräch über die Privat- oder Geschäftsnummer aufgebaut werden soll. Natürlich kann man auch fest eine der Nummern als Standard festlegen. Unser altes analoge Telefon hat manchmal beim Wählen den Kontakt zur Basis verloren oder die Gesprächspartner haben sich über ein leichtes Rauschen beschwert. Vermutlich lag das an der Hausverkabelung, denn seit wir IP-Telefonie verwenden, gibt es keine derartigen Probleme mehr. Auch wir selbst finden die Tonqualität sehr gut, die Lautsprecher des Mobilteils geben die Stimmen gut hörbar wieder, sowohl im normalen Modus als auch im Freisprech-Modus, den wir gern benutzen, wenn der Lavendeljunge mit Oma oder Opa telefoniert. Theoretisch unterstützt das C430 IP „HDSP“ (High Definition Sound Performance) für einen besseren Klang, aber davon profitiert man nur, wenn auch der Gesprächspartner am anderen Ende VoIP und ein HDSP-Telefon verwendet. Das ist bei unseren Kontakten derzeit noch nicht der Fall, aber subjektiv empfinden wir bereits durch die digitale Übertragung des Gesprächs die Qualität als verbessert.

Insgesamt bereichert das Gigaset C430 IP unsere häusliche Telekommunikation durch die einfache Bedienung, die Unterstützung für mehrere VoIP-Verbindungen und die gute Sprachqualität. Wenn ihr einen Ersatz für ein Analog- oder ISDN-Telefon sucht und eine Fritz!Box oder einen VoIP-Account zur Verfügung habt, kann ich euch nur empfehlen, einen Blick auf dieses Schnurlostelefon zu werfen.

Was habt ihr für ein Telefon zu Hause? Seid ihr mit dem zufrieden?

Dir gefällt dieser Beitrag? Teile ihn:

Anika

Hier schreibt Anika. Ich bin 40 Jahre alt und Mutter von zwei wundervollen Kindern. Zusammen mit dem Lavendelpapa, dem Lavendeljungen (12 Jahre) und dem Lavendelmädchen (9 Jahre) wohne ich im wunderschönen Lüneburg. Von hier aus unternehmen wir viele kleine und große Reisen in die nähere Umgebung und in die weite Welt. Ich bin Liebhaberin des Lebens, des Reisens, guten Essens und schöner Dinge. Reisen, backen, basteln und fotografieren sind meine Leidenschaft. Mit dem Bloggen habe ich 2010 begonnen, als ich an meiner Doktorarbeit schrieb und einen Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit suchte. Eigentlich bin ich Pädagogin und Literaturwissenschaftlerin, was sich auch in den Blogthemen widerspiegelt. Seit 2016 blogge ich hauptberuflich.

9 Gedanken zu „Unser neues Telefon: das Gigaset C430 IP“

  1. Also ich muss gestehen bei mir sieht es etwas anders aus. Mein Handy hab ich selten wo NICHT dabei, es ist mein ständiger Begleiter. In meinem Elternhaus haben wir auch ein Schnurrlostelefon , müsste mal schauen was für eine Marke – kann ich dir jetzt so gar nicht sagen. Und bei meinem Freund & mir in unserem mittlerweile 2er Haushalt haben wir kein Festnetz mehr , weil wir eigentlich kaum zu

  2. Wir haben gar kein Festnetz mehr, da würde auch nur Abends wer abheben, weil wir ansonsten sehr viel unterwegs sind. Aber ich erinnere mich immer wieder gern an das alte-alte Telefon meiner Eltern, noch mit Wählscheibe… ich wette, dass viele MEINER Generation damit nicht mehr umgehen könnten! =P<br /><br />Aber mir geht es trotzdem auch ähnlich wie dir, denn in letzter Zeit bemerke ich, dass

  3. Hallo!<br /><br />Vielen Dank für den Test. Mir hat er sehr gut gefallen, denn ich wusste gar nicht, was theoretisch jetzt alles im Festnetz möglich ist. Man unterstellt ja oft, dass das Festnetzt out wäre und eh jeder jetzt sein Handy hat. Aber ich habe noch ein Festnetzt-Telefon und finde solche zusätzlichen Funktionen sehr praktisch – plus da könnte ja noch mehr kommen.<br /><br />Außerdem mag

  4. Super Beschreibung, jedoch würde ich mich freuen, wenn Ihr mir noch Tipps für Wahlregeln geben könntet. Ich möchte halt Mobilfunk, Sonderrufnummer und das Ausland über eine andere Verbindung steuern…

    1. Hallo Olli, unter Einstellungen – Telefonie – Wählregeln kann man die Regeln definieren. Unter der Spalte „Rufnummer“ kann man auch Teilrufnummern eingeben. Wenn man als Rufnummer also „01“ eingibt, werden damit alle Telefonnummern gefiltert, die mit 01 beginnen (also Mobilfunknummern). Und die kann man dann einem VoIP-Provider zuordnen, den man auf der Basis eingerichtet hat. Für Ausland würde man bei Rufnummer „00“ eintragen, weil Auslandsvorwahlen eben mit 00 beginnen.
      Ich hoffe, das hilft weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert